|
 |
Der
Bismarkturm ist ein markantes Wahrzeichen
in Lützschena und Umgebung.
|
Nur wenige Kilometer vom Schkeuditzer
Stadtzentrum entfernt in Richtung Leipzig
liegt die Ortschaft Lützschena. Linkerhand
in Richtung Norden steht schon von weitem
sichtbar einer der vielen Bismarcktürme
Deutschlands. Mit seinen 30,75 Metern
Höhe ist er zugleich der höchste
Aussichtspunkt im Norden von Leipzig.
Solche Türme findet man in vielen
Städten, unter anderem auch in Bad
Pyrmont, Erfurt, Jena, in Dresden (3),
Göttingen (2) sowie recht zahlreich
auch im Ausland in Österreich, Böhmen,
Schlesien sogar in Kamerun (Cap Nachtigal)
oder gar auf dem Bismarck-Archipel (Neu-Guinea).
Geschichtliches
Die besondere Verehrung, die Otto Fürst
von Bismarck (1815-1898) um die Wende
zum 20. Jahrhundert genoss, galt dem Motor
der Gründung des Deutschen Reiches
mit der Kaiserkrönung Wilhelms I.
im Spiegelsaal von Versailles. Sie war
aber ebenso der Ausdruck eines allgemeinen
nationalen Stolzes und teils auch einer
Opposition gegen den regierenden Kaiser
Wilhelm II., der Bismarck in unschöner
Weise entlassen hatte. Diese Verehrung
fand ihren Ausdruck in deutschlandweit
234 Bismarcktürmen, die auf Anhöhen,
aber auch markanten Plätzen in den
Städten errichtet wurden. Den Intentionen
und dem Zeitstil entsprechend sind sie
üblicherweise aus für die Landschaft
typischen Natursteinen in meist grober
Bossierung errichtet. Gemeinsam ist ihnen
eine Feuerschale auf der Spitze, in der
zu Bismarcks Geburtstag und ähnlichen
Anlässen ein weithin sichtbares Feuer
entfacht werden konnte.
Architektur
Auf einem mächtigen Sockel von quadratischem
Grundriss erheben sich zwei Turmgeschosse
mit abgerundeten Ecken, auf denen ein
pyramidenartiger Aufbau zur gusseisernen
Feuerschale überleitet, die seit
kurzem mit einer eindrucksvollen Gasflamme
betrieben werden kann. Das Sockelgeschoss
ist bis auf das mächtige Portal mit
der Beschriftung BISMARCK in großen
Lettern als Zweckbestimmung im Giebel
sowie zwei seitliche achteckige Fenster
ungegliedert. Es steht vor dem künstlich
angeschütteten Hügel, dessen
Plattform von Krimlinden eingefasst wird.
Von hier kann man den ersten Umgang betreten.
Auf ihm erhebt sich der deutlich schlankere
Schaft des 2. Geschosses; lange schlanke
Nischen als Einfassung der wenigen Fenster
betonen das Emporstreben des Turms, bevor
ein mächtiges Band die Kräfte
bündelt. Das oberste Turmgeschoss
ist wieder zurückgesetzt, um einem
Umgang Raum zu geben; die vier Wandflächen
sind mit aufgesetzten quadratischen Feldern
verziert.
Öffnungszeiten
Oktober - April
jeden ersten Sonntag 14 bis 16 Uhr
Mai - September
Sonntag 14 bis 16 Uhr
www.bismarckturmverein-ls.de.vu
|
|