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Dieter Klenke ist von der schnellen
Sorte. Er redet schnell, pointiert, faktenreich
und mit sympathischem Anhalt-Dialekt.
Dieter Klenke denkt schnell. Er denkt
aber auch schnell um, wenn etwas nicht
klappt, was er sich für seine Stadt
und ihre Bürger in den Kopf gesetzt
hatte. Die Realität verdonnert ihn
da immer wieder zum Langsamsein.
Dass er sich vor Jahren für den Bau
des MOTOPARK wie wohl kaum ein anderer
in der Stadt einsetzte, hat vielleicht
auch mit seinem schnellen Hobby zu tun.
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Oscherslebens Bürgermeister ist
begeisterter Motorrad-Fahrer. "Nee,
nee, das ist kein Midlife-Crisis-Anflug.
Das ist bei mir historisch gewachsen.
Ich war schon als Kind ein Tüftler
und Bastler und hab' mir mit 12 ein Fahrrad
mit Motor gebaut."
Es ist vor allem die Technik, die den
50jährigen fasziniert. Deshalb auch
der schnelle, heiße "Honda-Ofen"
und keine Harley. "Motorradfahren
ist für mich der Inbegriff von Freiheit.
Man sitzt an der frischen Luft, alles
ringsum ist offen, und die Beschleunigung
ist eine ganz andere als beim Autofahren.
Jedes Mal wieder ist das ein irres Gefühl!
Ich drück schon auch ordentlich drauf,
wo ich kann - bin aber kein Organ-spender!"
Auch beruflich würde er gerne viel
öfter Vollgas geben. Denn Dieter
Klenke ist in Oschersleben (Bode) geboren,
aufgewachsen und wollte auch nie weg aus
seiner Heimat.
Der Vollblut-Kommunalpolitiker erliegt
allerdings nicht nur dem Charme von Zweirad-Motor-Geheul.
Auch der Einladung seiner Lebensgefährtin
Katrin Esche (wie er engagiert für
die SPD) zum ausgedehnten Waldspaziergang
ins Naturschutzgebiet "Hohes Holz"
kann er nur selten widerstehen. "Ich
bin gerne im Wald. Zum Sauerstoff-Einfangen,
reden, Tiere beobachten oder Pilzesuchen,
wenn´s welche gibt. Und um mich
zu bewegen." Denn für sportliche
Aktivitäten außer Motorradfahren
bleibt viel zu wenig Zeit. Früher
hat der "schnelle Klenke" mal
aktiv Handball gespielt. Heute reicht
es ab und an zum Volleyball-Pritschen.
Selbst an Wochenenden oder im Urlaub schaltet
der zweifache Vater und Opa selten einen
Gang zurück. "Geht nicht. Ich
kann einfach nicht faul sein."
Sollten sich doch mal einige Stunden Freizeit
ankündigen, dann findet man den Bürgermeister
ganz sicher im Baumarkt. "Ich bin
holz-handwerklich begabt, traue mir auch
Schränke bauen zu. Sämtliche
Holzarbeiten zu Hause sind Marke Eigenbau!"
fügt der Bürgermeister nicht
ohne Stolz hinzu. Dafür kauft der
gelernte BMSR-Techniker auch gerne ein.
Ansonsten gehören Shopping-Touren
nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen.
"Was mich aber reizen würde,
sind Ausgrabungen. Wenn das ginge, würde
ich mit Spaten losziehen und spannende
Geschichte(n) ausbuddeln." Geht aber
nicht, und deshalb tröstet sich der
Theorie-Archäologe mit Schlösser-
und Burgen-Touren. Und vergräbt sich
notgedrungen in seiner umwerfend umfangreichen
Literatur-Sammlung zum Thema.
Bis er seinen Durst nach Freiheit stillen
muss - und dann schwingt er sich schnell
auf sein Motorrad.
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