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Niemand
zweifelt daran. Schließlich schlängelt
sich das Flüsschen an der Stadt vorbei.
Ob die Bode jedoch in den Ortsnamen integriert
ist oder nicht, das war Jahrhunderte lang
nicht so ganz eindeutig. Jetzt wird man
sich an das OSCHERSLEBEN (BODE) gewöhnen,
wie man es bei Waren (Müritz) oder
Frankfurt (Oder) längst getan hat.
In der als Stadtgründungsdokument
anerkannten Ur-kunde vom 23.11.994 sprach
Otto III. von Oschersleben. Ohne Zusatz.
In Schriften aus dem 12. Jahrhundert findet
man auch nur Oschersleben. Flussentstehungsgeschichtlich
gesehen kann es auch gar nicht anders
sein. Denn die erste Erwähnung der
Bode geht ins Jahr 1536 zurück. Erst
Anfang des 20. Jahrhunderts tauchte das
"Bode" mit der Nennung von Oschersleben
immer häufiger auf. Denn auch im
Vorharz florierten Wirtschafts- und Handelsbeziehungen.
Dem sachsen-anhaltinischen Dialekt, so
der Volksmund, ist es zuzuschreiben, dass
häufig Aschers- und Oschersleben
miteinander verwechselt wurden. Das Problem
klärte sich schnell, seit das Gewässer
als Orientierungshilfe mitgenannt wur-de.
Egal wie, man konnte sich lange auch nicht
so recht auf eine Schreibweise einigen.
So findet man Oschersleben (Bode), Oschers-leben
a.d. Bode, auch Oschersleben/B. oder Oschers-leben/Bode.
Im Jahr 1965 ersetzten die in der damaligen
DDR neu eingeführten Postleitzahlen
das "Anhängsel".
Als Henry Bäsecke 1990 seine Stelle
als Hauptamtsleiter antrat, wunderte er
sich über die Unentschiedenheit in
Sachen Stadtbezeichnung. Deshalb nahm
er kurzentschlossen Oschersleben in die
neu zu erstellende Satzung auf. Doch auch
in der Landesregierung machte man sich
Gedanken um die Schreibweise der Orte
in der Region.
Im Ministerialblatt des Landes Sachsen-Anhalt
Nr. 56/1997 vom 23.12.1997 (Bekanntgabe
des Ministeriums des Inneren Nr. 31.12.97
- 10021) findet man den amtlich festgeschriebenen
Namen Oschersleben (Bode). Auch, dass
diese Schreibweise bindend ist. Quasi
unumstößlich ist demnach der
offizielle Name der Stadt OSCHERSLEBEN
(BODE). Verirren also allzeit ausgeschlossen!
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