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Ein besonderes Hobby |
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Frieda und Hanna, Kleinbären mit Zorromaske |
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Anne Abassi mit ihrer handzahmen Kleinbärin Frieda |
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Mohamed Abassi und seine kreativen Eichenmöbel |
Sie bringen nun stattliche zehn Kilo auf die Waage, die beiden Waschbären Frieda und Hanna, die die Gröbnerin Anne Abassi mit viel Mühe und Geduld per Hand aufgezogen hat. Kein halbes Kilo wogen die drei Waisenkinder, als die junge Frau sie im
Juni 2010 beim Joggen im
Wald mutterseelenallein, de-hydriert, halb verhungert und jammernd fand. Sie suchte vergebens die Gegend nach dem Muttertier ab. Für die tierliebende Neunundzwanzigjährige, die schon erfolgreich Eichkater aufgezogen und ausgewildert hatte, gab es kein Zögern. Sie packte die drei Jungtiere, brachte die halbtoten Waschbären zum Tierarzt und dann nach Hause im idyllischen Gröben, wo bis dahin schon eine Menagerie von drei Pferden und drei Katzen bestand.
Ihr Ehemann Mohamed Abassi, ein geschickter Möbeltischler mit tunesischen Wurzeln, fügte sich in sein Schicksal, doch als die Rasselbande größer wurde und in dem Haus so manchen Schaden anrichteten, stöhnte er nur: "Wann kommen die Bären endlich aus dem Haus!" Momo, das Männchen, ist bei einem Freigang überfahren worden und so leben nun die Geschwister Frieda und Hanna in einem Freigehege artgerecht und begleiten ihre Retterin bei ausgedehnten Waldspaziergängen. Waschbären sind keine Kuscheltiere, sondern richtige
kleine Raubtiere. Und die Tierfreundin ist dagegen, Waschbären als Haustiere zu halten und ist für das Auswildern, wenn immer es es geht.
Wenn auch Wanderer und besonders Kinder die pummeligen Kleinbären süß finden, Jäger sind da anderer Meinung, ist doch der Waschbär ganzjährig zum Abschuss als Raubzeug frei gegeben. Dabei fehlt es bis heute an wissenschaftlichen Unterlagen über wirtschaftliche und ökologische Schäden durch die Waschbären, die sich vor allem von Früchten, Nüssen, Eicheln, Weichtieren und kleinen Wirbeltieren ernähren. Anne Abassis Fähen bekommen Katzenfutter und lieben süßes Obst, vor allem Weintrauben. Und die junge Frau, die seit November 2011 mit ihrem Mann in Ludwigsfelde ein
Geschäft für Möbel und Accessoires betreibt, kann nur bestätigen, dass Waschbären hervorragende Kletterer sind und zu den intelligentesten Tieren Europas gehören.
Trotz Jagd, Verfolgung und Verkehrsunfällen verbreitet sich der Kleinbär mit zunehmender Präsenz in Deutschland, wo er seit 1934 als Neozon heimisch wurde und nun, auch von Gesetzes wegen, ein Teil der heimischen Tierwelt geworden ist.
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