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                                          | Die
                                              Kameraden der Glienicker Feuerwehr
                                              von 1914 |  Am 12. November des Jahres 1899 trafen
                                        sich der damalige Amtsvorsteher der Gemeinde,
                                        Gustav Hermann, und einige interessierte
                                        Bürger des Ortes, um eine Freiwillige
                                        Feuerwehr zu gründen. Bis heute ist
                                        das Grün-dungsprotokoll erhalten ge-blieben. Die
                                        Feuerwehr zur damaligen Zeit hatte eher
                                        Vereinscharakter und so wurde die Wehr
                                        auch von einem Vorstand geführt.
                                        Gustav Hermann war erster Vorsitzender
                                        der Wehr. Doch schon bald erkannten, vor
                                        allem die aktiven Mitglieder, die eigentliche
                                        Bedeutung der Wehr. Sie forderten immer
                                        wieder eine verbesserte technische Ausstattung.
                                        So kam es im Jahre 1913 zum Eklat, als
                                        sechs von zwölf Aktiven, ihre Kameradschaft
                                        kündigten. Am 7. Juni 1913 wurde
                                        Paul Trampel zum neuen Oberführer
                                        gewählt. Er setzte durch, dass die
                                        ansässigen Fuhrbetriebe im Fall eines
                                        Brandes das Zugmaterial zur Verfügung
                                        stellen müssen, um endlich die Bespannung
                                        für die Löschgerätschaften
                                        zu sichern. Im Jahre 1933 umfasste die
                                        Wehrstärke 25 aktive Mitglieder.
                                        Für 300 Mark aus der Vereinskasse
                                        wurde ein Mannschaftswagen, Typ 10/42
                                        Opel Baujahr 1927, angeschafft. Als im
                                        Jahr 1938 die Glienicker Wehr in eine
                                        "Feuerlöschpolizei" umgewandelt
                                        wurde, erhielt sie gleichzeitig den Charakter
                                        einer Pflichtfeuerwehr. Mit dem Ende des
                                        Krieges lief dann diese Verordnung über
                                        eine Pflichtwehr aus. 1945 galt es auch
                                        für die Glienicker Kameraden einen
                                        Neuanfang anzustreben. Die Wehr bestand
                                        nur noch aus 18 Kameraden. Als erster
                                        Wehrleiter wurde in diesen schweren Tagen
                                        Werner Arndt eingesetzt. Es fehlte praktisch
                                        an allem und für den Transport von
                                        Löschgeräten mussten Fahrräder
                                        eingesetzt werden. Nur ein Beispiel, von
                                        dem noch heute berichtet wird: Fahrradschläuche
                                        gab es nicht und so wurden Gartenschläuche
                                        passend gemacht, mit Sand gefüllt
                                        und anschließend mit Draht um die
                                        Felgen befestigt. Die erste Generalversammlung
                                        nach dem Krieg fand am 6. Januar 1946
                                        statt. 1952 begann Erich Schwabe seinen
                                        Dienst in der Glienicker Feuerwehr, der
                                        als späterer Wehrleiter einen großen
                                        Einfluss auf die erfolgreiche Arbeit hatte.
                                        Zu den Ereignissen die Feuerwehrgeschichte
                                        in Glienicke geschrieben hat, gehört
                                        vor allem der Brand des Kinos "Olympia",
                                        das einmal direkt an der Stadtgrenze zu
                                        Berlin stand. In den frühen Morgenstunden
                                        des Karfreitags, 15. April 1960 wurde
                                        dieser Brand entdeckt. Eine Feuerwehr
                                        aus Reinickendorf war als Erste zur Stelle,
                                        doch die Kameraden durften die Grenzabsperrung
                                        nicht passieren. Die Glienicker Feuerwehr
                                        indes durfte den nächsten Hydranten,
                                        der auf West-Berliner Seite lag, auch
                                        wegen der Grenzanlagen nicht nutzen! Das
                                        Haus brannte bis auf die Grundmauern ab
                                        und war schließlich nicht mehr zu
                                        retten. Auf die Kameraden war stets Verlass.
                                        So wie im Jahre 1970 als es nach starken
                                        Schneefällen Katastrophenalarm in
                                        Glienicke ausgerufen wurde. Das verheerende
                                        Unwetter am 13. November 1972 ist ebenfalls
                                        Bestandteil der Chronik. 1974 gehörten
                                        51 Kameraden zur Glienicker Wehr, die
                                        nunmehr auch in Hinsicht einer möglichen
                                        Lufthavarie durch erhöhten Luftverkehr
                                        ausgebildet wurden. 1999 wurde der 100.
                                        Geburtstag gefeiert. Ein gro-ßer
                                        Tag in der Geschichte der Glienicker Wehr
                                        war dann der Umzug aus dem ehemaligen
                                        Depot am Rathaus in das moderne Gebäude
                                        im Jahre 2000.
 Aus der Chronik der Freiwilligen Feuerwehr
                                        Glienicke/ Nordbahn.
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