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„Ich leide am Feuerwehr-Virus!“

 
 
Kameraden und Jungkameraden der Zwenkauer Feuerwehr
Nachteinsatz bei Containerbrand
Stadtwehrleiter Bernd Colditz

Bernd Colditz „leidet“ unter einer unheilbaren Infektion. Der Feuerwehr-Virus hat den 64-Jährigen bereits vor knapp 60 Jahren erwischt. Losgeworden ist er ihn nie. Im Gegenteil: Die Symptome wurden immer stärker. Und nun sind sie wirklich unübersehbar. Als frisch gebackener Stadtwehrleiter (berufen am 27. Oktober 2011) ist ihm die Berufung förmlich auf die Stirn geschrieben. Schließlich ist der gelernte Bergmann und Feuerwehrmann seit fast 50 Jahren nun Oberhaupt der 180 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren von Zwenkau und seiner Ortsteile. Oberbrandmeister (OBM) Colditz hat die 73 aktiven Kameraden von Zwenkau und der Wehren Löbschütz, Rüssen-Kleinstorkwitz, Zitzschen und Großdalzig in der Ausbildung und im Einsatz zu koordinieren. Aber auch die 87 passiven Kameraden der Alters- und Ehrenabteilung hören auf sein Kommando, wie auch die 20 Nachwuchsbrandbekämpfer der Jugendwehr.
Da er die Zwenkauer Wehren gut kennt, fiel es ihm nicht schwer, nun das verantwortungsvolle Amt zu übernehmen. „Alle Wehren sind auf demselben, guten Niveau. Das durfte ich als Einsatzleiter immer wieder erleben. Es sind alles über die Jahre gewachsene Teams mit einer hohen Einsatzbereitschaft und Motivation“, beschreibt der neue Stadtwehrleiter seine Entscheidungskriterien. Dass dennoch allerhand zu tun bleibt, weiß Bernd Colditz auch. Nachwuchs für die aktive Wehr zu gewinnen und vor Ort zu halten, ist eine der größten Herausforderungen. Die Aktivitäten dazu reichen vom Tag der offenen Tür, über das jährliche Laurentiusfest bis hin zur Arbeitsgemeinschaft Brandschutz in der Grundschule und Brandschutzerziehung in den Kindertageseinrichtungen. Doch wenn die begeisterten Jugendlichen dann eine Lehre aufnehmen, ziehen sie meist weg. Umso mehr lobt Bernd Colditz die gute Zusammenarbeit mit der Zwenkauer Stadtverwaltung. Dort ist in den Ausschreibungen für Ausbildungsplätze der Passus enthalten, dass die Azubis bereit sein sollten, in der Freiwilligen Feuerwehr mit zu machen. Im Bauhof haben drei Kameraden einen festen Arbeitsplatz gefunden, bei dem im Alarmfall der Feuerwehreinsatz als höchste Priorität festgeschrieben ist.
Und Einsätze gibt es leider recht viele, im Schnitt 100 pro Jahr für die Zwenkauer Wehren insgesamt. Allein die Wehr der Stadt musste bis zum 1. November 2011 bereits 28 mal ausrücken. Das Gros sind Containerbrände. Dass die Behälter sich von selbst entzünden, ist eher unwahrscheinlich. Deshalb kommt der Stadtwehrleiter auch etwas in Rage, wenn er darüber spricht. Schließlich weiß er selbst nur zu gut, dass jeder Feuerwehrmann lieber eine geruhsame Nacht im Bett verbringt, als in der Einsatzkluft. Aber dafür ist ein Feuerwehrmann eben ein Feuerwehrmann. Das Virus wollen und können die wenigsten bekämpfen.

Freiwillige Feuerwehr Zwenkau
Stützpunktfeuerwehr
Stadtwehrleiter Bernd Colditz
Bahnhofstraße 100 • 04442 Zwenkau
Tel. 034203/62250

 

 

 


 
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