Rüdersdorf bei Berlin
 
     
  Vier Orte zum Leben  
 
 

Attraktive Gemeinde mit vier Orten

 
 
Noch nicht als Trinkwasser offiziell zugelassen, aber kosten, das muss erlaubt sein.

Man stellt fest: Es tut sich etwas in der Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin. Täglich sind Veränderungen festzustellen und jeder Ort für sich wird immer attraktiver - also vier Orte zum Leben. Da der Schwerpunkt dieses Heftes immer wieder im Ort Rüdersdorf liegt, werden in diesem Abschnitt die wichtigsten Ereignisse in den drei anderen Ortsteilen beleuchtet.
Sie sprudeln endlich wieder und es ist wirklich ein herrlicher Anblick und irgendwie fällt einem sofort das Volkslied "Wenn alle Brünnlein fließen, dann…" ein. Bis zu 40 Liter pro Stunde reinsten Quellwassers liefern sie für den Kleinen Stienitzsee.
In Hennickendorf haben die Heimatfreunde es geschafft, etwas ganz besonderes in Bewegung zu setzen. Die Quellen, sie befinden sich am so genannten Ostufer und waren lange Jahre nicht nur wegen des frischen Wassers sehr beliebt. Das Wasser tief aus der Erde wurde teilweise sogar als zusätzliche Versorgung in heißen Sommermonaten genutzt. Es wird allerdings auch die Geschichte im Ort erzählt, dass junge Mädchen hier das so genannte Osterwasser holten. Dazu kamen sie mit kleinen Krügen und Töpfen und durften bei der Wasserentnahme nicht sprechen. Ob nun wahr oder nur Legende …
Die Heimatfreunde haben also nachgeforscht und einen ehemaligen Brunnenbauer überreden können, die Quelle erneut zu reaktivieren. Hans Templin, heute 80 Jahre, kennt die Stelle noch gut und wusste auch genau, wo er das Bohrgerät ansetzten musste. Trotzdem suchte er zunächst mit einer Wünschelrute die eigentliche Wasserader. Schließlich reichten acht Meter, um an das kühle und klare Nass zu kommen.

Herzfelde

Unvergesslicher Tag in Herzfelde: Mit einem großen Festumzug durch den Ort wurde auch der Umzug in das neue Feuerwehrdepot der Herzfelder Kameraden würdig begangen.

Die Kameraden der Feuerwehr Herzfelde hatten es in den vergangenen Jahren wirklich nicht leicht. Das Depot in der Strausberger Straße entsprach schon lange nicht mehr dem Stand der Technik: Ein Raum, sehr eng und nur durch den Fleiß der Kameraden einigermaßen hergerichtet, die beiden Fahrzeuge der Feuerwehr nahezu millimetergenau eingeparkt und das große Tor des Depots, von dem eigentlich niemand wirklich von einem Tor sprechen sollte - hier schien die Zeit regelrecht stehen geblieben zu sein. Das Thema "neues Feuerwehrdepot" für Herzfelde entwickelte sich zu einem echten Reizthema innerhalb der Großgemeinde. Doch steht fest: Trotz der Umstände war auf die Kameraden immer Verlass.
"Heiliger Sankt Florian, beschützte dieses Haus". Mit diesen orten gab Pater Vincens aus Berlin der neuen Feuerwache von Herzfelde seinen Segen und bat gleichzeitig um den Schutz Gottes für das neue Depot und natürlich insbesondere für die Feuerwehrleute. Pater Vincens meinte: "Gott zur Ehr - dem Nächsten zur Wehr, dies ist mehr als nur ein volkstümlicher Ausdruck. Dieser Gedanke erinnert an das Doppelgebot der Liebe zu Gott und gleichermaßen der Liebe zu den Menschen." Pater Vincens ist bekannt als Gefängnispfarrer. Fast 30 Jahre war er in der Justizvollzugsanstalt in Tegel als Geistlicher tätig.
Nach dem Festumzug, der symbolisch auch den Umzug von der alten Feuerwache in die neue darstellte, und dem Appell, bei dem auch die Kameraden befreundeter Wehren mit angetreten waren, zeigten dann aber die Feuerwehrleute, dass sie auch gebührend feiern können - und mit Recht. Jetzt endlich verfügen die Kameraden auch über angemessene sanitäre Einrichtungen. Der 13. Mai 2006 wurde so ein ganz großer Tag in der nunmehr 105-jährigen Geschichte der Herzfelder Feuerwehr - Herzlichen Glückwunsch.

Lichtenow

Sie erhält in den nächsten Jahren ein neues Gesicht und beginnt somit ein neues Leben - die Dorfkirche in Lichtenow

So und in dieser Form hatte bisher wohl noch niemand das Innere der Dorfkirche von Lichtenow gesehen. Völlig leer geräumt, praktisch im Urzustand, und nur noch ein Tisch, mit einer Nachbildung der Kirche selbst als Spendenbüchse gestaltet, zierten den Raum. Inzwischen war auch die so genannte Winterkirche, die bisher Platz für etwa 25 Personen bot, ausgeräumt. Auch die Orgel war längst zerlegt und ist inzwischen, gut verpackt, eingelagert. Und trotzdem, es war ein ganz besonderer Tag in der Geschichte der kleinen Gemeinde Lichtenow. Dieser letzte offizielle Tag wurde zu einem kleinen Fest genutzt und bei diesem gleichzeitig auch der Baubeginn gefeiert.
Das wichtigste Wahrzeichen des Ortes, die im Jahre 1499 fertig gestellte Dorfkirche, wird in den kommenden drei Jahren aufwändig restauriert. Die Kirche selbst wurde aus gesprengten Feldsteinen als Tochterkirche der Rehfelder gebaut. Notwendige Sanierungsarbeiten zwischen den Jahren 1913 bis 1990 waren aber immer nur Stückwerk. Für die zurzeit 68 Mitglieder umfassende kleine evangelischen Kirchengemeinde sicherlich nicht leicht, denn sie müssen in die Gotteshäuser nach Kienbaum, Rehfelde, Hennickendorf, Herzfelde, Zinndorf, Werder und Garzau ausweichen.
Wolfgang Witt, Gemeindekirchenrat erklärte, dass die Sanierung in drei Etappen erfolgen wird. "Leider haben die bisherigen Untersuchungen gezeigt, dass die Schäden viel größer sind, als zuvor angenommen. Und wie das eben so ist am Bau, es werden sicherlich noch weitere dazukommen. Zunächst wird das Dach vollständig rekons-truiert, im zweiten Abschnitt die Außenfassade erneuert, ehe dann der gesamte Innenbereich neu gestaltet werden kann. Nach den vorliegenden Gutachten belaufen sich die Kosten bisher auf etwa 250.000 Euro, wovon die Gemeinde allein 30.000 bis 40.000 Euro aufbringen muss. Durch Eigenarbeiten können wir aber diese Summe ein wenig reduzieren. Außerdem rufen wir alle, die am Erhalt der Kirche ein Interesse haben, zu weiteren Spenden auf."

 
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