Rüdersdorf bei Berlin
 
     
  Kulturhaus  
 
 

50 Jahre Kulturhaus "Martin Andersen Nexö" in Rüdersdorf bei Berlin

 
 
Das Kulturhaus kurz vor der Fertigstellung im Jahre 1956
Im Jubiläumsjahr wird es erstmals einen Opernball im Kulturhaus geben
Im Laufe der Zeit hat sich viel geändert. Eines ist allerdings geblieben: Das Kulturhaus trägt auch im Jubiläumsjahr seinen ursprünglichen Namen "Martin Andersen Nexö"

Viele waren hier und viele hatten Erfolg. Viel hat sich im Laufe der Jahre geändert, nur eines ist gleich geblieben, der Name des Hauses: "Martin Andersen Nexö".
Kein anderes Haus polarisiert die Rüdersdorfer so wie ihr Kulturhaus. Es gibt eigentlich nur zwei Gruppen. Die einen lieben es, die anderen mögen es nicht so.
Der Grundstein für das Haus wurde bereits 1954 gelegt und zwei Jahre später, am 12. Oktober 1956 war es so weit: Nach 27 Monaten Bauzeit wurde das Kulturhaus "Martin Andersen Nexö" eröffnet und als Haus für die Werktätigen, wie es damals hieß, seiner Bestimmung übergeben. Zu den damaligen Ehrengästen gehörte unter anderem der Schriftsteller Willi Bredel (1901-1964), der auch die Festrede hielt: Bredel galt als enger Freund von Martin Andersen-Nexö, der 1954 im Alter von 84 Jahren verstarb. Martin Andersen Nexö hat in seinen Werken sich insbesondere mit der Verelendung der Bauernschaft und des jungen Proletariats beschäftigt. In der Zeit der Weimarer Republik gehörte er zu den meistgelesenen sozialkritischen Autoren überhaupt. Sein vermutlich bekanntestes und meistübersetztes Werk ist "Pelle der Eroberer". Anfang der 50er Jahre wurde er sogar für den Literatur-Nobelpreis nominiert. Kulturhäuser wurden in der noch jungen DDR fast überall gebaut. Sie galten als staatlich initiierte, finanziell gestützte und verwaltete Einrichtungen, die der kulturellen und politischen Erziehung dienen sollten. In den fünfziger Jahren galt der Auftrag "Kulturhäuser für die Werktätigen in der volkseigenen Industrie und in ländlichen Gebieten" zu bauen und gleichzeitig "architektonische und soziale Zentren" zu schaffen. Kulturhäuser dieser Art sollten eine Alternative zu Kirche, Wohnung oder Kneipe bieten.

Mike Krüger verewigte sich in der hauseigenen Chronik nach seinem Auftritt 1998

In Rüdersdorf wurde der Hasenberg als Standort gewählt, um weithin sichtbar einen solchen "Tempel der Kultur" zu errichten. Architekt des Hauses war Emil Leibold und der Eindruck eines Tempels bestätigte sich nach den ersten Zeichnungen auch. Drei Geschosse hat das Haus und schließt mit einem Satteldach ab. Die Langseiten werden von je acht freistehenden Säulen markiert. Als repräsentativ gilt bis heute die Eingangsfront zum Kalkberger Platz der früher Lenin-Platz hieß.
Eingangshalle, Vestibül und der Hauptsaal, der etwa 550 Menschen Platz bietet, empfangen den Gast zunächst. Der Hauptsaal gliedert sich durch Deckenunterzüge, die von auffälligen Pfeilern gestützt werden. Außerdem bietet das Haus mehrere Klubräume, die Bibliothek und einen weiteren kleinen Saal mit bis zu 80 Plätzen.
Vor allem der Bühnenbereich mit absenkbarer Orchesterbühne gilt bis heute als eine technische Meisterleistung.
Zur Erhaltung des inzwischen denkmalgeschützten Gebäudes hat sich ein Förderverein gegründet, der den bezeichnenden Namen VivaK trägt. "Viva-Kulturhaus oder es lebe das Kulturhaus!"

 

 

 

 
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