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Geschichtliches |
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Untersuchung zur Ortsnamenskunde
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Reinhardt Kienitz
ist seit der Gründung im Jahr
2003 Vorsitzender des Rüdersdorfer
Heimatfreunde e.V.
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Im wendischen Gebiet zwischen Spree und
Oder, wo einst slawische Dörfer bestanden,
hielten um 1225 Mönche des Zisterzienser
Klosters Zinna Einzug. Gemäß
ihrer Ordensregeln wirkte die Arbeit der
Mönche christianisierend und kolonialisierend.
Sie betrieben Landbau, Viehzucht, Obstbaumzucht,
Weinanbau und legten Wassermühlen
an. Auf dem Barnim besaß das Kloster
Zinna ein vier Quadratmeilen großes
Landgebiet von Strausberg bis zur Spree
mit den Dörfern Altena, Rüdersdorf,
Herzfelde, Hennickendorf, Rehfelde, Werder,
Klosterdorf, Zinndorf, Kagel, Kienbaum,
Lichtenow, Hönow und Hirschfelde.
Einige dieser dreizehn Dörfer bilden
namentliche Parallelen zu zinna-ischen
Dörfern um Jüterbog, während
andere direkt auf das Kloster Zinna deuten.
Unser Rüdersdorf ist von der Dorfanlage
ein deutsches und kein wendisches Dorf.
Es ist ein typisches Angerdorf dessen
Kirche mitten auf dem Anger steht. Heute
ist der Charakter der alten Dorfanlage
durch den südlichen Kreuzanger verändert.
Durch den Bau des Wirtschaftshofes der
Zisterzienser in Rüdersdorf (Alte
Hoff) im 14. Jahrhundert wurde die südliche
Angerseite geschlossen. 1226 finden wir
die Zisterzienser im südöstlichen
Barnim, wo sie an der Grenze zum polnischen
Lebus einen Wirtschaftshof als Grenzfeste
besaßen. Im 14. Jahrhundert entstand
ein Wirtschaftshof in Rüdersdorf
wo ein Voigt und Klosterschreiber die
Verwaltung über die Klosterdörfer
und die Rüdersdorfer Kalksteinbrüche
ausübten. 1247 sind es die Markgrafen
von Brandenburg, die das Kloster Zinna
mit 655 Hufen Land und den 13 Dörfern
belehnen. Aus dieser Zeit sind es besonders
der Zinnaer Abt Roderich (1241-1248) und
der Bischof von Brandenburg Rutger (1241-1251),
die den Ausbau des Klosters Zinna nach
Kräften förderten.
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Jörg Lehmann,
stellvertretender Bürgermeister
von Rüdersdorf, und der Vorsitzende
des Rüdersdorfer Heimatfreunde
e.V. auf den Spuren des Ortsnamens
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Was bedeutet nun der Name Rüdersdorf?
Der Ortsname kommt noch in Thüringen
vor. Dort wurde im 10. Jahrhundert das
thüringische Rüdersdorf mit
"Rothhardestorp" benannt. Die
Ableitung von den Namen Rothhard oder
Ruthhard bedeutet der Ruhmstarke. Der
Heimatforscher Pfarrer Giertz aus Petershagen
behauptet, Rüdersdorf sei die Ableitung
des Rothhard. Heimatforscher und Lehrer
Ewald Israel aus Rüdersdorf hält
die Ableitung vom Namen eines Abtes oder
Bischofs für möglich. Namensforscher
Prof. G. Schlimpert kennzeichnet Rüdersdorf
als ,,Rothersdörp". Neue Forschungen
der Historiker Prof. Assing und Schulze
sehen den Zinnaer Abt Roderich als Namensgeber
für Rüdersdorf.
Schreibweisen des Namens Rüdersdorf
über fünf Jahrhunderte:
1303/1319 Roderstorp; 1375 Ruderstorff;
1450 Ruderstorff; 1471 Ruderstorp; 1480
Ruderstorpp 1574 Ruderßdorff; 1586
Ruederstorff; 1624 Rüderstorff; 1805
Rüdersdorf
Rüdersdorf in der Mundart:
Ridersderp, Ridersdörp, Riderschdörp
Der Abdruck erfolgt mit
freundlicher Genehmigung der Rüdersdorfer
Heimatfreunde e.V.
Autor: Reinhardt Kienitz
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