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Initiator, Gründungsmitglied
und Ehrenvorsitzender des Förderverein
Bücker-Museum Rangsdorf, Dr.
sc. phil. Siegfried Wietstruk im
Museum in den Räumen des einstigen
Seebadcasino
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Modell eines normalen
Eissegelschlittens, wie er bis heute
verwandt wird
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Ansicht der Einfliegerhalle
in ihrem Ursprung vor dem vernichtenden
Brand am 21. Mai 1940 und einige
der hier konstruierten und gebauten
Flugzeuge
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Dr. sc. phil. Siegfried Wietstruk gilt
als Initiator des Bücker-Museums
in Rangsdorf. In zwei bisher erschienenen
Büchern erzählt er die Geschichte
der Bücker Flugzeugwerke sowie den
Aufbau und die Bedeutung des Flugplatzes
Rangsdorf.
1995 gründete er mit zunächst
17 Mitgliedern einen Förderverein
Bücker- Museum Rangsdorf e.V., der
heute rund 100 Mitglieder umfasst und
von Knut Hentzschel als Ersten Vorsitzenden
und Dipl.-Ing. Klaus Lewandowski als Zweiten
Vorsitzenden geleitet wird. Dr. Wietstruck
ist nunmehr Ehrenvorsitzender.
Herr Wietstruk - wie kam es zur Gründung
des Bücker- Museums in Rangsdorf?
Ich hatte mich als Historiker schon lange
Zeit mit der Heimatgeschichte von Rangsdorf
beschäftigt. Nach 1990 konzentrierte
ich mich auf die Erforschung der hiesigen
Luftfahrtgeschichte und besonders des
Flugzeugwerkes von Carl Clemens Bücker.
Die ab 1993 in Artikeln und Tagesausstellungen
veröffentlichten Ergebnisse hatten
eine wachsende Sammlung von Fotos, Schriftdokumenten
und Gegenständen zu dieser Geschichte
zur Folge.
Herr Wietstruk - das Museum wurde doch
erst im Jahre 2001 eröffnet?
Das wurde möglich, nachdem das Seebad-Casino
im Jahre 2000 neu erbaut worden war und
die Gemeinde die heutigen Museumsräume
mietfrei für 15 Jahre erhielt. So
konnten wir am 31. März 2001 das
Bücker-Luftfahrt-und das Europäische-
Eissegel- Museum am Rangsdorfer See eröffnen.
Herr Wietstruk - haben Sie alles allein
zusammengestellt?
Keineswegs. Zwar wurde meine Sammlung
der Grundstock für das Museum, aber
bereits vor der Gründung des Fördervereins
am 25. März 1995 gab es viele Helfer.
Deren Zahl wuchs danach, auch unter den
Mitgliedern der seit 1996 zum Förderverein
gehörenden Sparte Modellbau. Zum
anderen haben viele Rangsdorfer Bürger
sowie ehemaliger Bücker-Mitarbeiter,
deren Kinder oder Enkel mit Exponaten
zur ständigen Erweiterung dieser
Dauerausstellung beigetragen.
Herr Wietstruk - was hat Sie bisher im
Zusammenhang Ihrer Arbeit am meisten imponiert?
Inzwischen haben wir in unserem kleinen
Museum Besucher aus fast allen europäischen
Ländern zu Gast gehabt und auch aus
Übersee, den USA und Kanada, kommen
heute Gäste. Besonders beeindruckt
war ich von Arthur Benitz. Er war in den
Bücker-Werken Chefpilot und wurde
in diesem Jahr 95 Jahre. Er ist heute
Ehrenmitglied des Fördervereins.
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Im Bücker-Flugzeugwerk
entstand 1940 ein vom Chefstatiker
Raoul Jörn konstruiertes starres
Segel aus Sperrholz für den
Eissegelschlitten "Taifun"
des Rangsdorfers Günther Saß.
Jörn gewann damit den Ersten
Preis einer Zeitschrift
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Herr Wietstruk - 2004 ist für
die Geschichte von Rangsdorf ein besonderes
Jahr?
Natürlich, das Attentat auf Adolf
Hitler vom 20. Juli 1944 jährte sich
zum 60. Mal. Wir als Förderverein
haben uns dafür eingesetzt, einen
Gedenkstein für den Grafen Schenk
von Stauffenberg an historischer Stelle
am Aero Club aufzustellen. In einer Feierstunde
wurde der Stein enthüllt. Ferner
gab es eine Sonderausstellung zu diesem
Thema
Das Museum ist Mittwoch, Samstag, Sonntag
13-17 Uhr (Oktober bis Februar 13-16 Uhr)
geöffnet. Führungen werden nach
telefonischer Absprache durchgeführt.
Tel. 033708/20252.
Im Gebäude befindet sich weiterhin
das Europäische Eissegel-Museum,
das mit vielen Modellen, Original-Ausrüstungsgegenständen
aus der Geschichte des Eissegelparadieses
Rangsdorfer See erzählt. Ansprechpartner
für Führungen ist Stefan Rothen
unter
Tel. 033708/21624
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