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Der Name des Ortes Rangsdorf ist bis
heute eng mit der Sportfliegerei und dem
Flugzeugbau verbunden - nur - heute werden
hier keine Sport- und Schulflugzeuge mehr
gebaut und auch der Flugplatz selbst ist
verwaist. Allein die Ruinen der einstigen
Bücker-Flugzeugwerke erinnern noch
an diese Zeit, als der seit Herbst 1935
in Rangsdorf ansässige Betrieb die
Tiefdecker Bü 181 "Bestmann"
oder die Doppeldecker Bü 133 "Jungmeister"
oder Bü 131 "Jungmann"
produzierte.
Diese Geschichte begann im Jahr 1935,
als das damalige Reichsluftfahrtministerium
den Bau eines Land- und Wasserflughafens,
einer Reichs-fliegerschule, eines Aero-Club-Hauses
und eines Werkes für die Bücker
Flugzeugbau GmbH beschloss. Der Reichsflughafen
Rangsdorf, erbaut von Professor Dr.-Ing.
Ernst Sagebiel, der auch Architekt des
Reichsluftfahrtministeriums und des Flughafens
Tempelhof war, sollte den Sportfliegern
statt in Tempelhof nunmehr in Rangsdorf
eine neue Heimat bieten.
Am 30. Juli 1936, am Vorabend der Olympischen
Spiele von Berlin, wurde er eröffnet
und erlebte in diesen Tagen und auch später
zahlreiche Sportflugwettbewerbe mit internationaler
Beteiligung. Der Flugplatz wurde schnell
bekannt und zog damit auch einige Prominenz
mit ihren Flugzeugen nach Rangsdorf. So
hatte der beliebte Schauspieler Heinz
Rühmann hier sein Sportflugzeug "Motte".
Zu den flugbegeisterten Prominenten gehörten
weiter die Fernfliegerin Elly Beinhorn
mit ihrem Flugzeug "Taifun".
Ihr Mann, der berühmte deutsche Rennfahrer
Bernd Rosemeyer, lernte in Rangsdorf das
Fliegen. Zur Prominenz gehörte auch
das Fräulein Beate Köstlin.
Sie wurde als Beate Uhse später weltbekannt.
Die beiden jungen Damen bewiesen schon
damals, dass die Fliegerei keine ausschließliche
Männerdomäne ist.
Ab dem 1. September 1939 war weitestgehend
Schluss mit der Sportfliegerei. Zwar starteten
hier weiter neu gebaute Bücker-Schulflugzeuge,
aber dominierend auf dem Fliegerhorst
wurden nun die Maschinen mit dem Balkenkreuz.
Nach dem Krieg nutzten die sowjetischen
Luftstreitkräfte den Flugplatz und
das Bücker-Werk. Hier wurden zuletzt
Kampfhubschrauber vom Typ Mi-8 instand
gesetzt. Erst 1994, mit dem Rückzug
der russischen Truppen, zog endlich Ruhe
im Ort ein.
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Die
Hangar und das Werk, in dem einst
die Bü 131 "Jungmann"
gefertigt
wurde warten noch im "Dornröschenschlaf"
auf einen Investor
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Das damals errichtete
Aero-Clubhaus wird
derzeit renoviert und restauriert
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