Markranstädt
 
     
     
 
 

Rettet die Bockwindmühle Lindennaundorf

 
 
Die Mühle im
heutigen Zustand
Vor genau 160 Jahren im Jahr 1848 wurde die Bockwindmühle in der Gemeinde Markranstedt errichtet, seitdem trotzt sie Zeit und Witterung. Besonders letzteres hat deutliche Spuren hinterlassen, die Mühle droht trotz intensiver Bemühungen des Heimatvereins Frankenheim-Lindennaundorf und seiner Mitglieder zu verfallen. „Es ist eine der letzten Mühlen der Region, die noch restauriert werden kann. Ein Kulturdenkmal, welches die Ingenieursleistungen unserer Vorfahren deutlich vor Auge führt“, erklärt der Vereinsvorsitzende Jens Schwertfeger. Und in der Tat ist die technische Finesse, die unsere Vorfahren da an den Tag legten bemerkenswert. So lässt sich die gesamte Mühle wie ein Segelschiff in den Wind drehen, komplizierte Bowdenzüge und Förderbänder hieven das Korn in das Obergeschoss oder lassen die Mehlkörnung verändern. „Die Technik funktioniert auch nach 160 Jahren noch, die Frage ist nur, wie lange noch“, mahnt Holger Bude, Enkel des letzten Müllers. Bereits 1996 wurde der Verein zur Rettung der Mühle gegründet. Damals mit zehn Mitgliedern, heute sind es ganze 200. „Unser Ziel ist es, die Mühle für die Nachwelt zu erhalten. Das bedeutet aber, dass man sie aus dem Vorgarten des Enkels auf einem öffentlich zugänglichen Platz befördern muss, um Besucher anzulocken. Und das geht ins Geld“, sagt Schwertfeger. Die Gespräche mit der Stadt waren fruchtbar. „Die Gemeinde Markranstädt steht hinter uns, auf der rund einen Kilometer entfernten Festwiese in Frankenheim wurde bereits ein Freiraum für die Mühle ausgewiesen. Die Frage ist nur, wie die Mühle dorthin kommt“, so Schwertfeger. Derzeit suche man nach Fördermöglichkeiten und hoffe auch auf die Unterstützung ortsansässiger Unternehmer und Gewerbetreibender, die, wenn nicht Geld, so zumindest erschwingliche Dienstleistungen anbieten können. Denn wie es aussieht, muss die Mühle Brett um Brett, und Zahnrad um Zahnrad auseinander genommen werden, um sie auf die Reise zu befördern. Auch mit einem holländischen Mühlenspezialisten habe man gesprochen. Der habe das Projekt zwar für durchführbar erklärt, doch mit deutlich über 200.000 Euro sei die angebotene Dienstleistung noch deutlich zu teuer. „Ich bin überzeugt, dass man es auch für die Hälfte schaffen kann, wenn besagte ortsansässige Unternehmen mitziehen“, versichert Schwertfeger. Nun, vielleicht hat sich bis zur nächsten Ausgabe des Stadtmagazins etwas Neues ergeben. Wir bleiben jedenfalls dabei und werden die spannende Reise der Bockwindmühle Lindennaundorf für Sie weiterverfolgen.
 
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