|
Stadt Joachimsthal
|
Die Kirche am
Joachimsplatz wurde nach den Plänen
von Karl Friedrich Schinkel erbaut
|
Die Stadt Joachimsthal bildet die Eingangspforte
zum Geopark Chorin-Joachimsthaler Eiszeitregion.
Mit dem Kaiserbahnhof als künftiges
Informationszentrum und Bildungsstätte,
der Burg Grimnitz, entwickelt zum Kultur-
und Kommunikationsforum Schorfheide und
zur Glashütte, dem "BioRama"
Projekt auf dem Gelände des ehemaligen
Wasserturms Joachimsthal, der eine Wandlung
als Aussichtsturm und Künstlerwerkstatt
erfährt, sowie dem historischen Ensemble
Schinkelkirche und Joachimsplatz als Zeugnis
klassischer Architektur, erfüllt
die Stadt eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten.
An zwei eiszeitlich geprägten Seen
liegend, dem 785 Hektar großen Werbellinsee,
ein Rinnensee, und dem 840 Hektar großen
Grimnitzsee, ein Zungenbeckensee, verfügt
Joachimsthal über einen natürlichen
Eingang zum Geoparkzentrum.
|
Das Gebäude
der Amtsverwaltung in Joachimsthal
|
Als Knotenpunkt überregionaler
Radwanderwege in alle Himmelsrichtungen
bietet sich die Stadt sowohl als Zwischenstation
als auch Ausgangspunkt für die vielfältigsten
Radwanderungen an. Im Bürgerbüro
des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin
in der Töpferstraße ist ein
Infopunkt entstanden, der Besuchern die
vielfältigsten Dienstleistungen anbietet.
1604 vom Kurfürsten Friedrich Joachim,
daher auch der Name der Stadt, gegründet
und mit Stadtrecht versehen, liegt Joachimsthal
zwischen dem flachen und runden Grimnitzsee
und dem tiefen, fast glasklaren, lang
gestreckten Werbellinsee. Für die
Touristen gilt der Ort als idealer Ausgangspunkt
für Ausflüge in die traditionsreiche
Schorfheide. In historischer Zeit wurde
Joachimsthal berühmt durch eine 1607
gegründete Fürstenschule, besser
bekannt unter dem Namen "Joachimsthal`sches
Gymnasium" und durch die erste Glashütte
in der Mark Brandenburg. Der Wald, die
Seen, die Jagd, massive Funde von Steinen
und Ton ernährten die Einwohner.
Ackerbürger, Steinschläger,
Brenner, Töpfer, Fischer und Waldarbeiter
fanden Lohn und Brot. 1814 brennt die
Stadt völlig nieder. Sie erhält
danach eine neue Kirche in Form eines
Kreuzes, die Entwürfe stammen von
Karl Friedrich Schinkel. Joachimsthal
bietet heute viele Möglichkeiten
der Übernachtung. Wandern, Baden,
Schwimmen, Fahrten mit dem Kremser und
dem Schiff, Reiten und viele andere touristische
Möglichkeiten.
Gemeinde Friedrichswalde
|
Idylle
pur am Krummen See in Friedrichswalde
|
Die Gemeinde Friedrichswalde, Sitz der
Interkommunalen Arbeitsgemeinschaft für
Tourismus (IAT), bekannt durch ihre sehr
rührigen Vereine konnte in den letzten
Jahren durch zielgerichtete Entwicklungspolitik
im Wohnungswesen von sich reden machen.
Am Standort Honiggasse sind zahlreiche
sehenswerte Eigenheime entstanden. Ein
Beweis für bürgerschaftliches
Engagement ist die Heimatstube des Vereins
"Pfälzer Erbe" im Pfarrhof
der Kirchgemeinde. Ansehen lohnt sich
auf jeden Fall. Die Motorradgottesdienste
von Pfarrer Ralf Schwieger und der Holzschumacherweihnachtsmarkt
jeweils am dritten Adventswochenende ma-chen
den Ort über die Grenzen des Landkreises
Barnim hinaus bekannt. Hoch über
alle Gebäude hinaus ragt die Kirche
der Gemeinde, die in den Jahren 1782/83
mit den Spenden der Bewohner des Ortes
gebaut wurde. Bevor der Ort den jetzigen
Na-men er-hielt, lag hier das Dorf Blan-ckenpfuhl,
das nach dem Drei-ßigjährigen
Krieg zur "wüsten Mark"
wurde und viele Jahre nicht be-wohnt war.
Im Mai 1748 erhielt der Amtmann Georg
Krause aus Grimmnitz den Befehl von König
Friedrich II. "35 Colonistenfamilien"
dort anzusiedeln. Das war die Geburtsstunde
von Fried-richswalde. Sie kamen aus der
Kurpfalz und waren vom preußischen
König durch ein öffentliches
Gebot angeworben worden. Die ersten Jahre
waren schwer, oft reichte es im Winter
kaum für das Futter der Tiere. Bekannt
geworden ist Friedrichswalde durch die
Produktion von Holzschuhen nach dem Vorbild
der "Holländer Kähne".
Diese alte Tradition soll wieder belebt
und für den Tourismus genutzt werden.
Der Ort selbst ist ein gepflegter Flecken
mit vielen fleißigen Bürgern.
Sanfter Tourismus ist hier zu allen Jahreszeiten
möglich.
Gemeinde Friedrichswalde
Ortsteil Parlow-Glambeck
Gemeindeteil Parlow
|
Joachimsthaler Straße in Parlow |
Der ehemalige Speicher auf dem Gutshof,
mit viel Mühe als Kranichzentrum
ausgebaut, wird ständig als kulturelles
Zentrum für Veranstaltungen von Natur-
und Kunstliebhabern genutzt. Seit dem
Jahr 2004 kann der Gewölbekeller
auch für Eheschließungen durch
das Standesamt Joachimsthal genutzt werden.
Der Naturbeobachtungspunkt zwischen Parlow
und Glambeck führt den stillen Naturfreund
in die zauberhafte Welt unberührter
Natur. Schon in früher Zeit, als
der Ort noch Schmelze hieß, wurde
hier Raseneisenerz gewonnen. Die Ge-schichte
der Gemeinde ist eng mit dem heute nicht
mehr auf einer Karte zu findenden Dorf
Mellin verbunden. Als die Melliner um
1869 nach Amerika auswanderten, kaufte
der Besitzer von Schmelze Haus und Hof,
sowie das gesamte Ackerland auf, schlug
es seinem Besitz zu und nannte es fortan
Parlow. In der Folge entstand ein ansehnliches
Herrenhaus als Mittelpunkt eines herrschaftlichen
Landbesitzes in der Uckermark. Parlow
selbst ist heute ein kleiner Ort, der
sich anschickt, seine Natur sanft zu vermarkten.
Durch die intakte Umwelt ist die Gemeinde
ein Geheimtip für alle die die Ruhe
lieben, Wälder durchstreifen oder
auch angeln wollen. Richtige Ferien auf
dem Lande sind möglich.
Gemeindeteil Glambeck
|
Rastplatz Taubenturm
in Glambeck
|
Fast schon Wallfahrtsort für Kunst-
und Kul-turliebhaber sind die regelmäßigen
Konzerte der Welse-Kirche im Gemeindeteil
Glambeck. Der Verein "Denkmale Glambeck"
und die Kirchengemeinde Friedrichswalde
bemühen sich zurzeit um den Ankauf
eines Bechstein Flügels und sind
glücklich über jede Spende,
die den Erwerb sichert. Als Ausgangspunkt
für Wanderungen in Richtung Blumberger
Mühle - Altkünkendorf oder zum
Wolletzsee und weiter nach Angermünde
bietet sich Glambeck am Uckermark-Rundweg
bestens an. Als erste Fahrradkirche im
Barnim präsentiert sich die kleine
Fachwerkkirche als "Radler Point"
mit Information, Karten, Souvenirs und
GPS-Ausleihe. Wie bei so vielen Orten
im Bereich der Schorfheide ist die Geschichte
von Glambeck in Dunkel gehüllt. Das
Wort heißt aus dem slawischen übersetzt
soviel wie "Tiefer See". Erstmals
taucht der Name 1348 auf, damit ist Glambeck
eine der ältesten Siedlungen im Amt
Joachimsthal. Ursprünglich gehörte
das Dorf zum Streubesitz des Klosters
Chorin, das die Mühle in Ordnung
brachte um im nahe gelegenen See eine
großangelegte Fischerei betrieb.
In seiner Geschichte ging die kleine Gemeinde
durch viele Besitzerhände. Von 1862
bis 1945 war Glambeck und sein Gut in
den Händen der Familie Von Redern-Gölsdorf.
Nach 1945 beginnt ein rapider Abstieg.
Das schöne Schloss wurde abgerissen
und der Park verwildert. In allerjüngster
Zeit erinnert man sich aber wieder der
herrlichen Umgebung, der Bademöglichkeiten
im See und der Möglichkeit der Wanderung
durch die unberührte Natur.
Gemeinde Althüttendorf
OT Althüttendorf
|
Naturbeobachtungspunkt
Althüttendorf
|
Die unmittelbare Lage am Grimnitzsee
verleiht Althüttendorf fast schon
den Charakter eines Urlaubsdorfes. Mit
dem vor drei Jahren geschaffenen Naturbeobachtungspunkt
über dem Grimnitzsee neben der Bockwindmühle
können sich Besucher von der Größe
und Schönheit des durch die Eiszeit
geprägten Zungenbeckensees überzeugen
und einen tonnenschweren Findling "begutachten".
Der Natur- und Heimatverein Althüttendorf
bemüht sich intensiv durch Veranstaltungen
am Naturbeobachtungspunkt aufklärend
tätig zu sein, was uns die Eiszeit
gegeben hat und wie ihre Auswirkungen
Niederschlag in unsere Kulturlandschaft
gefunden haben. Daneben findet man in
diesem Ort überall Zeugnisse des
Steinschlägerhandwerkes des 19./20.
Jahrhunderts mit Material aus den Steingruben
um Althüttendorf und Joachimsthal.
Wie der Name andeutet, bestand hier zunächst
nur eine Glashütte. Ihr Standort
war in der Nähe des Friedhofs, wie
Funde von Scherben und Schlacke nachweisen.
Sie wurde nachweislich 1653 durch den
kurfürstlichen Oberjägermeister
eingerichtet und mit Glasmachern aus Böhmen
und Hessen besetzt. Sie produzierten einfaches
Trinkgeschirr und Fensterglas. Mit der
Inbetriebnahme des Bahnhofs im Jahre 1898
entwickelte sich sehr schnell die Steinschlägerei.
Die Rohstoffbasis bildeten die bis zu
acht Meter mächtigen Blockpackungen
in den Ihlowbergen. Ende der sechziger
Jahre wurde dieser Wirtschaftszweig eingestellt.
Sehenswert in Althüttendorf ist der
große Findling in der Bahnhofsstraße,
die Kirche als rechteckiger Feldsteinbau
mit dem bebretterten Dachturm und die
Bockwindmühle am Ufer des Grimnitzsees.
Althüttendorf ist Ausgangspunkt für
schöne Wanderungen um den Grimnitzsee.
Gemeinde Althüttendorf
OT Neugrimnitz
|
Neugrimmnitz Glashütte
|
Neugrimnitz inmitten des Kerngebietes
des Geoparks ist die Achse zwischen Althüttendorf
und Ziethen. Als Standort der ersten Glashütten
in Brandenburg hat der dort ansässige
"Förderverein Grimnitzer Glashütten
- Kultur- und Kommunikationsforum Schorfheide
e.V." eine "Glasstube"
geschaffen, die Zeugnis der Glasherstellung
vergangener Zeiten darstellt. Das Modell
eines mittelalterlichen Glasofens gehört
dazu und sollte unbedingt besichtigt werden.
Die ebenfalls im OT Neugrimnitz beheimatete
Kulturgemeinschaft bringt den nötigen
Schwung in den kleinen Ort am Weg in die
Ihlowberge. Funde beweisen, dass das Gelände
um diesen kleinen Ort schon von den Slawen
besiedelt war. 1682 wurde hier die dritte
Grimnitzer Glashütte von Gabriel
Supe errichtet. 1749 bis 1839 hieß
die Gemeinde königliches Amt Grimnitz.
In dieser Zeit erhielt Neugrimnitz sein
heutiges Ansehen. Wichtige Einnahmen erzielte
die Gemeinde aus der vorhandenen Brauerei
und der Brennerei. Tagelöhner bestellten
die Acker. Mit der Bodenreform 1945 fand
der Gutsbetrieb sein Ende. Der kleine
Ort versucht sich im Tourismus und in
der Vermarktung seiner intakten Umwelt.
Gemeinde Ziethen
Ortsteil Groß-Ziethen
|
Groß
Ziethen Kirche
|
Das Steinschläger- und Hugenottendorf
Groß-Ziethen mit seinem Verein gleichen
Namens hat mit dem Widerentstehen der
historischen Dampfmühle einen Ort
im Geopark geschaffen, der Herberge für
Ausstellungen vielfältigster Art
ist und den Vereinen im Ort ein Domizil
bietet. Im denkmalgeschützten Gebäude
sind die technischen Details für
die Betreibung der Mühle in gebrauchsfähigem
Zustand und werden bei besonderen Anlässen
auch in Gang gebracht. Mit der Blockpackung
Sperlingsherberge nordwestlich der bebauten
Ortslage verfügt die Landschaft um
Groß-Ziethen über eine Fund-
und Anschauungsstätte zur eiszeitlichen
Gestaltung der Region, die damit zweifellos
ein Alleinstellungsmerkmal ersten Ranges
darstellt. Erstmals wird der Ort - villam
Cythene - 1275 erwähnt. Der Name
lässt sich wohl aus dem slawischen
wort "sit" das heißt Binse
oder Riedgras, ableiten. Bei seiner ersten
Nennung ist es ein stattliches Kolonistendorf.
Nach dem 30jährigen Krieg lag das
Dorf völlig darnieder. 1686 wies
deshalb die Berliner Amtskammer die ersten
Kolo-nisten aus Nordfrankreich in das
Dorf ein. Sie gaben sich eine eigene Kirchenverfassung,
finanzierten den Aufbau ihrer Höfe
selbst und waren frei von Frondiensten
und Militärdienst. Erst die Missgunst
der schlechter gestellten deutschen Bauern
und des Choriner Amtspächters ließen
Friedrich Wilhelm I. 1718 bestimmen, dass
die Privilegien nicht vererbbar sind.
1726 vernichtete ein Brand weite Teile
von Groß-Ziethen. Nicht unerwähnt
bleiben soll der Tabakanbau, der besonders
die französischen Familien ernährte.
Das Straßenangerdorf ist hinsichtlich
seiner Baulichkeiten äußerst
interessant, die Feldsteinkirche ein Zeugnis
der Steinschlägerkunst.
Gemeinde Ziethen
Ortsteil Klein Ziethen
|
Klein
Ziethen Dorfstraße
|
Mit dem Ort Klein Ziethen ist der Rand
des Kernzentrums im Geopark Chorin-Joachimsthaler
Eiszeitregion fast erreicht. Der Aussichtspunkt
auf dem Drebitzberg südöstlich
der Ortslage gestattet mit dem Ausblick
auf den Rosinsee, Serwestsee und Parsteinsee
in eine formenreiche Landschaft ein Erlebnis
von großer Nachhaltigkeit. Der in
Klein Ziethen beheimatetet "Ortsverein"
hat das kulturelle Leben im Ortsteil seit
einigen Jahren deutlich wiederbelebt.
Eine Wanderung vom Gemeindeteil Luisenfelde
über Albrechtshöhe zur Blockpackung
Sperlingsherberge führt vorbei an
ruhigen Waldseen und alten Buchenwäldern.
Wegen der Nähe zum Kerngebiet I des
Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin
dürfen Straßen und Wege nicht
verlassen werden. Nicht alles in der Geschichte
von Klein Ziethen ist geklärt. Wegen
des Beiwortes "klein" zum Ortsnamen
wird zuweilen behauptet, dass das Dorf
eine ältere slawische Siedlung zur
Vorgängerin hat. 1466 erwarb das
Kloster Chorin den größten
Teil des Dorfes mit dem Recht der Fischerei
auf dem heute nicht mehr bestehenden Groß
Zeuthener See. Im Ort wohnten Anhänger
der Waldensersekte. Weil der Bürgermeister
einen böhmischen Wanderprediger beherbergt
hatte, mußte er sich 1458 beim Bischof
und beim Kurfürsten persönlich
verantworten. Die Einwohner wurden vor
ein Inquisitionsgericht in Angermünde
gestellt. Nach dem 30jährigen Krieg
kamen verschiedene Gruppen kalvinistischer
Glaubensflüchtlinge nach Klein Ziethen.
Sie bildeten lange Zeit eine geschlossene
Kolonistengemeinde. Der Ort hat bis in
die Gegenwart seine Form als mittelalterliche
Siedlung bewahrt. Französische und
deutsche Bau-substanz haben sich erhalten.
Nicht nur für Kenner ein lohnender
Besuch.
|
|