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Der
Kaiserbahnhof in diesen Tagen
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Der Kaiserbahnhof
in Joachimsthal im vorigen Jahrhundert
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Die Bemühungen, eine Eisenbahnstrecke
quer durch die nordwestliche Uckermark
und Schorfheide zum Großherzogtum
Mecklenburg-Strelitz zu bauen, begannen
bereits in den Jahren zwischen 1870 und
1873. Am 1. Juli 1898 wurde der erste
Streckenabschnitt von Britz bis Joachimsthal
in Betrieb genommen. Noch heute schildern
Berichte, wie am Joachimsthaler Bahnhof
der erste einlaufende fahrplanmäßige
Zug mit einem offiziellen Empfang durch
den damaligen Bürgermeister Korte,
einer Musikkapelle, der Einwohnerschaft
und der am Bau beteiligten Arbeiter begrüßt
wurde. Da die Streckenführung durch
die Schorfheide verläuft und den
Werbellinsee tangiert, wurde auf Anweisung
des letzten deutschen Kaisers, Wilhelm
II., am Werbellinsee eine Bahnstation
errichtet. Einen weiteren Höhepunkt
erlebten die Joachimsthaler Bürger
im Herbst 1898. Seine Majestät höchstselbst
traf mit einem Sonderzug erstmals zu einem
mehrtägigen Aufenthalt auf Hubertusstock
am Bahnhof Werbellinsee ein. In Jagduniform
und Hohenzollernmantel entstieg der Kaiser
dem Zug und begrüßte die zu
seinem Empfang bereit stehenden Herren,
Forstmeister von Hövel und Landrat
von Buch, durch Händedruck und "Weidmannsheil".
Somit verfügte die Stadt Joachimsthal
über zwei Bahnhöfe: Joachimsthal
und Joachimsthal Kaiserbahnhof, zwischen-zeitlich
Werbellinsee und kurzzeitig Joachimsthal
Süd benannt. Der gesamte Bahnhofskomplex
bestand aus drei Gebäuden: Kaiserpavillon,
Stationsgebäude, Hotel und Gasthaus
St. Hubertus. 1981 begann eine äußerliche,
oberflächliche Instandsetzung des
Bereiches, da der damalige Bundeskanzler
der BRD Helmut Schmidt mit dem Zug anreisend,
nach Hubertusstock kommen wollte. Als
bekannt wurde, dass der Bundeskanzler
nicht mit dem Zug anreist, wurden die
Renovierungsarbeiten eingestellt. Durch
die Nutzung der Bahnhofsgebäude als
Funktionsgebäude sowie für Wohnzwecke
ist das gesamte Bahnhofsensemble in gutem
Zustand und wird gerade restauriert.
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