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Blick
in die Geschichte |
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Ein Jubiläumsfest
für 11.111 Glienicker Bürger
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Der
idyllische Dorfanger mit Teich
in der Pflege der Angelfreunde
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Ein
Uhrmachermeister mit Ideen
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Saniert
wieder ein Schmuckstück
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Fontane lobte den romantisch im Wald gelegenen Sandkrug,
eine Bauernwirtschaft mit Ausspanne, um
1670 von_ Ottemann gegründet. Er war
zugleich Schulze für acht Gehöfte
des Dörfchens Glinike. Es war eine
Wiederansiedlung, denn durch den Dreißigjährigen
Krieg war der Flecken gebrandschatzt, ausgeraubt
und zerstört, lag 1654 nach Chroniken
"gantz wueste" danieder. Erstmals
erwähnt wird der Ort schon als Glyneck
in den Lehnregistraturen des Kurfürsten
Friedrich I. von Brandenburg bereits im
Jahre 1412. Und so feiert das typische Angerdorf
2012 das 600. Jubiläum seiner Gründung.
Übrigens, der Zusatz Nordbahn beruht
auf die Nähe zu der Ende des 19. Jahrhunderts
gebauten Eisenbahnlinie Berlin-Stralsund,
der so genannten Berliner Nordbahn. Zudem
gab es in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt
acht weitere Orte, in deren Namen Glienicke
vorkam. Wenn von der Glienicker Brücke
die Rede ist, dem Ort des Agentenaustausches
im Kalten Krieg, dann ist ein anderes Glienicke
gemeint. Aber Glienicke/Nordbahn ist deshalb
nicht weniger interessant, grenzte es doch
im Süden und Westen an das einstige
Westberlin. Zwischen 1961 und 1990 verlief
direkt an der Gemeindegrenze zwischen einzelnen
Wohngrundstücken und Gärten die
Berliner Mauer, schauten die Glienicker
jahrelang auf Stacheldraht und Todesstreifen.
Nicht alle fanden sich damit ab und durch
drei Tunnel flohen insgesamt 53 Menschen
aus Glienicke/Nordbahn nach Berlin-Frohnau.
Um 1704 wurde eine evangelische Kirche auf
dem Dorfanger erbaut, 1864/65 durch den
heutigen Kirchenbau ersetzt. Das neoromanische
Bauwerk entstand nach Plänen des Architekten
Erbkam, Freund des Schinkelschülers
Stüler. Der Bau wurde im Jahr 2008
renoviert und nun zum bevorstehenden Fest
geht es an die Innensanierung und die Restauration
der Orgel. Die inzwischen 11.111 Glienicker
haben sich viel vorgenommen, um das 600jährige
gehörig zu feiern. Die Angelfreunde,
die den Dorfteich unter ihre Fittiche genommen
haben, werden im Februar das idyllische
Gewässer und die Uferzone gründlich
reinigen. Der Bauantrag für die Turnhalle
für das Neue Gymnasium wurde auf den
Weg gebracht und angedacht ist eine Begegnungsstätte
für Kunst und Kultur im Ortskern.
Uhrmacher Stephanus Schneider, der seit
28 Jahren in Glienickes Hauptstraße
Uhren aller Art anbietet, überlegte,
wie er mit seinen Möglichkeiten zum
Fest beitragen könnte. Und er hatte
die findige wie geschäftstüchtige
Idee, Uhren mit passendem Zifferblatt
des Logos zur 600-Jahrfeier anzubieten.
Eigentlich wollte er viel später
die Armbanduhren anbieten, aber die Nachfrage
ist schon jetzt erfreulich hoch. Der Uhrmachermeister
engagiert sich auch sonst für die
Gemeinde und hat die Kirchturmuhr in der
Gemeinde komplett saniert und wieder zum
Laufen gebracht, so dass die Glienicker
wieder wissen, was die Uhr geschlagen
hat. Viele andere Handwerker knobeln ebenfalls
an interessanten Jubiläums-Präsenten.
Die Organisation der 600. Wiederkehr des
Auftauchens Glienickes in den Analen der
Geschichte wurde in die kompetenten Hände
eines Eventveranstalters aus dem nahen
Hennigsdorf gelegt. Wenn auch das ganze
Jahr im Zeichen des Gründungsjubiläums
steht, ist der Höhepunkt bestimmt
der bunte Festumzug am 11. August 2012.
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