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Anmutige
Formen weiblicher Akte |
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Schöpferische Frau
vom Künstlerstammtisch
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Im Neubau des Rathauses, das versteckt
hinter dem historischen Gebäude liegt,
hängen ihre Bilder. Kaum zu glauben,
wenn Gerlind Hentze fast schüchtern
bekennt, dass das ihre erste Ausstellung
ist. Denn die Besucher, die ins Amt mit
einem dringenden Anliegen kommen, schauen
verwundert auf die bizarren Zweige und
melancholischen Landschaften und werden
angezogen von den anmutigen Formen weiblicher
Akte. Da ist keine Eintönigkeit,
da wechseln sanfte Töne mit harten
Konturen und anmutigen Strichen.
Seit 2005 erfüllt sich die diplomierte
Betriebswirtschaftlerin mit dem Schwerpunkt
Informatik einen Jugendwunsch. Die in
Halle an der Saale Geborene wollte eigentlich
Lehrerin werden, für Mathematik und
Kunsterziehung. Doch die Stimme der jungen
Frau schien nicht auszureichen, sich in
lebhaften Klassen Gehör zu verschaffen.
Der Mathematik ist sie im Beruf treu geblieben
und seit sechs Jahren lebt die Neuglienickerin
mit der modisch praktischen Kurzhaarfrisur
ihr Hobby aus, als Ausgleich für
den anspruchsvollen Berufsalltag, schafft
sich in ihrem kleinen Atelier in ihrem
Haus künstlerische Freiräume.
Sie versucht sich in Acryl und Ton, in
Holz und Öl, sucht nach neuen Ausdrucksformen,
besucht Zirkel und Seminare bei Künstlern
in Berlin und im Brandenburgischen. Um
sich zu vervollkommnen, um sich zu vergleichen
mit anderen und um nicht allein zu sein
auf der Suche nach ihrer eigenen künstlerischen
Identität. Dabei ist sie aufgeschlossen
und mit fast kindlicher Neugier und Naivität
für das große sinnliche Vergnügen
Kunst.
So gehört Gerlind Hentze zum Künstlerstammtisch
in Glienicke, der die interessante Idee
realisiert, dass sechs Künstler sechs
Monate bei sechs Gewerbetreibenden in
der Gemeinde ihre Werke ausstellen und
sich so der öffentlichen Diskussion
stellen. Das Skizzenbuch und der Kopf
der Laienkünstlerin sind voll mit
Skizzen und Plänen, die sie abends
und an den Wochenenden intensiv verfolgt,
um so mehr ihr Mann als Kraftfahrer oft
tagelang unterwegs ist. Bei aller Vielfältigkeit
gesteht sie ihr Lieblingsgenre, das Aktzeichnen,
schöne, schlanke Frauen, anmutig
und feinfühlig proportioniert und
dennoch in selbstbewusster Nacktheit.
2012 wird die Schöpferin von Grafiken
und Zeichnungen, von Ölpausen und
Aquarellen im Landratsamt in Oranienburg
ausstellen und weiteren nicht nur Kunstinteressierten
Vergnügen beim Betrachten ihrer Arbeiten
bereiten.
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