|
Sein Siegeszug in alle Bäckereien
begann am Bahnhof Eberswalde:
Der Berliner Konditor und Lebküchler
Gustav Louis Zietemann eröffnete
am 1. April 1832 seine Konditorei in Eberswalde
mit einer überaus delikaten Erfindung:
Dem originalen Eberswalder Spritzkuchen,
ein in Fett ausgebackener Brandteig. Seit
1842 die Züge auf der neuen Bahnlinie
Berlin - Stettin auch in der Stadt Halt
machten, wurden seine Spritzkuchen am
Bahnhof zum Verkaufsschlager, der Eberswalde
auf schmackhafte Weise berühmt machte.
In der Zeit nach der Weltwirtschaftskrise
in den Zwanzigern des letzten Jahrhunders
zierten diese kleinen Wahrzeichen der
Stadt Eberswalder Notgeld-Scheine zu 25
und 50 Pfennig. Das führte zu dem,
übrigens völlig unbegründeten,
Gerücht, dass sie nur zum Kauf von
Spritzkuchen am Bahnhof gedacht waren.
|
|