Stadt Eberswalde
 
  Sagenhaftes Eberswalde  
     
 
 

Der Schatz in den Gesundbrunnenbergen

 
 

Der Vorfahr einer alten Eberswalder Sattlerfamilie war, da er in seinem Handwerk nicht volle Beschäftigung fand, von der Stadt mit mancherlei Arbeiten betraut worden.
So war er auch eines Tages damit beschäftigt, hinter dem Brunnen einen Graben aufzuräumen, als er plötzlich einen großen Behälter vor sich sah, der mit Gold gefüllt und so schwer war, dass er ihn nicht heben konnte. Deshalb wollte er ihn nach und nach leeren und füllte, da ihm an anderem Gerät mangelte, seine Mütze mit Goldstücken. Bei dieser Beschäftigung trifft ihn sein kleiner Sohn und spricht: "Vater, schenk mir auch einen Heller!" In dem selben Augenblick versinkt der Behälter mit dem Gelde, das Erdreich bricht von allen Seiten zusammen, und der ehrbare Meister hat kaum Zeit, die Mütze mit dem Gelde zu bergen.
Dies Missgeschick ging ihm natürlich sehr zu Herzen, und er begab sich sogleich zu dem als Wundermann bekannten alten Stadtschäfer, um ihm den Hergang zu erzählen. Der Schäfer meinte, dass er schon lange von dem verborgenen Schatz wisse, und brachte das Verschwinden desselben damit in Verbindung, dass bei dem Auffinden hätte kein Wort gesprochen werden dürfen. In der nächsten Johannisnacht solle er mit mehreren zuverlässigen mit Spaten ausgerüsteten Leuten nach dem Brunnen kommen, wo er selbst um elf Uhr abends sich auch einfinden werde.
In jener Nacht gab nun der Schäfer folgende Anweisung: Er selbst wolle sich unter einer großen Linde aufstellen, und die Leute sollten sich an die Stelle begeben, wo der Schatz seinerzeit gefunden und verschwunden war. Punkt zwölf Uhr werde er ein Zeichen ge-ben, nach welchem das Graben beginnen sollte. Jedem einzelnen leg-te er noch-mals ans Herz, kein Wort bei der Arbeit zu sprechen, denn sonst sei alle Mühe vergebens. Mit dem Glockenschlag zwölf Uhr wurde mit dem Aufgraben begonnen, und nach kurzer Zeit war der Schatz bloßgelegt. Da kamen beim Bergen desselben einige Vorstädter (Ruhlaer) hinzu, welche in der Johannisnacht heilkräftige Kräuter sammelten, und fragten: "Woas moackt ji doa?" In dem selben Augenblick verschwand der Schatz wie mit einem Zauberschlage, und das ihn umgebende Erdreich stürzte wiederum zusammen, und ward hierdurch für immer verloren. So blieb der Schatz auf alle Zeiten ungehoben, wenigstens ist von einem Auffinden desselben nie etwas bekannt geworden.

(Nach: Märkische Sagen, gesammelt und herausgegeben von Prof. Dr. H. Lohre, Illustration Rolf Kuhrt beim Domowinaverlag)

 
Stadt im neuem Gesicht
Der Finowkanal
Das Wahrzeichen
Sport in Eberswalde
Eberswalder Spritzkuchen
Sagenhaftes Eberswalde
 
 
 
 
 
 
 
 
Verwaltung
Vereine
Ärzte
Kartenmaterial
nach oben >
< anderen Ort
< anderes Bundesland
< Home