Baruth/Mark
 
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Historisches

 
 
Einst drehten sich fünf Mühlen über Baruth
Eine steht noch heute

Am Anfang war ein kleiner Waldbienenstock, denn das slawische "bartce" scheint für den Ortsnamen Baruth Pate gestanden zu haben. Ursprung der Stadt, die von Handwerkern und Ackerbürgern bewohnt war, war im 12. Jahrhundert eine Burg, erstmals 1326 urkundlich erwähnt. 1595 während eines Stadtbrandes abgebrannt, wurde an selber Stelle ab 1598 das Schloss errichtet. Auch das brannte nieder, 1641 während des Dreißigjährigen Krieges. Das heutige Schloss setzt sich aus mehreren Teilen zusammen, nur das "Frauenhaus" ist von der alten Schlossanlage noch erhalten. 1838 beauftragte Graf Friedrich Heinrich Ludwig von Solms den großen Landschaftsgestalter Peter Josef Lenné, den 22 Hektar großen Schlosspark anzulegen.
Gleich hinterm Park führte ab 1875 die Eisenbahn Berlin-Dresden vorbei. Dem Fürsten wurde ein eigener Bahnsteig errichtet, der mit dem Schloss durch eine vierreihige Eichenallee verbunden wurde. Den Bürgern war bis 1944 der Zutritt zum Park verwehrt. Immer wieder wurde die so idyllisch in das Tal eingebettete Stadt Baruth von Katastrophen heimgesucht. Ende April 1945 wurde ihr die Lage am Rande des Halber Kessel zum Verhängnis und sie wurde zu 80 Prozent zerstört. Von 260 Gehöften wurden 150 mit insgesamt 300 Gebäuden vollständig zerstört. Die meisten Bewohner hatten sich noch rechtzeitig in den Wald gerettet und wie durch ein Wunder blieben Kirche, Pfarrhäuser, Schule, Schloss und Molkerei erhalten. In das Schloss, das noch kurz vor Kriegsende als Lazarett gedient hatte, zogen Flüchtlingsfamilien ein. 1948, nach der Überführung in Volkseigentum, beherbergte es Berufsschule, Kindergarten, Bibliothek und die "Regina-Lichtspiele". Seit 1974 ist Klein Ziescht ein Ortsteil von Baruth.
PS: Der Brandenburg-Experte Fontane war leider nie in Baruth. Wohl voll des schlechten Gewissens hat er dafür ein "Baruther Duell" in seinen "Wanderungen" unter dem Titel "Fünf Schlösser" installiert.

 

 
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