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Suschi jetzt
auch in der
Blumberger Mühle
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Kein Druckfehler,
auch keine japanischen Spezialitäten
im NABU-Erlebniszentrum. Sondern
die liebevolle Abkürzung für die
acht Europäischen Sumpfschildkröten,
die seit September 2002 in Deutschlands
größter Sumpfschildkrötenanlage
bestaunt werden können.
Allerdings nur, wenn man Glück hat,
geduldig und vor allem mucksmäuschenstill
sein kann. "Bereits bei kleinsten
Geräuschen tauchen die Reptilien
nämlich blitzschnell unter die Wasseroberfläche
ab", erklärt Thomas Reinwardt, der
Pressesprecher der Blumberger Mühle
bei Angermünde. In den nächsten
drei Jahren sollen in der rund 400
Quadratmeter großen, begehbaren
Anlage diese vom Aussterben bedrohten
wechselwarmen Reptilien großgezogen
und dann im Land Brandenburg wieder
angesiedelt werden. "Damit", so
Thomas Reinwardt, "soll im Rahmen
des Artenschutzprogrammes die Europäische
Sumpfschildkröte wieder in ihrem
ursprünglichen Siedlungsgebiet heimisch
werden." Beste Bedingungen dafür
haben die acht Suschis in der Blumberger
Mühle: Stehendes Gewässer mit reicher
Vegeta-tion - da fühlen sie sich
schildkrötenwohl!
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Seeadler, Fisch-otter
und andere einheimische Tiere kann
man mit ein wenig Glück beobachten.
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Jeder Besucher von Angermünde sollte
mit der "BiberBahn" mal einen
Abstecher zur Blumberger Mühle, dem
größten Naturerlebniszentrum
des Naturschutzbundes Deutschland, machen.
Wer aber denkt, hier angestaubte "Ökos"
mit erhobenem Zeigefinger zu finden, wird
überrascht sein: Statt einer Mühle
steht dort ein Haus, das aussieht wie
ein alter Baumstumpf und ausgerüstet
ist mit moderner Umwelttechnik. Nach dem
Motto "Naturschutz muß Spaß
machen" finden sich hier Informationen
über die Entstehung der Moore, die
heimische Tier- und Pflanzenwelt und sogar
Einblicke in die Erdgeschichte. Dabei
fing alles wirklich mit einer richtigen
Mühle an. Schon im 13. Jahrhundert
wurde hier von Mönchen eine Mühle
betrieben und in den Teichen züchteten
sie Karpfen als Fastenspeise. Den Namen
erhielt die Mühle übrigens erst
1707, als sie dem Müller Blumberg
gehörte. Ende des 19. Jahrhunderts
war es dann aus mit dem "Klappern
am rauschenden Bach" - die mit Dampf
oder Elektrizität betriebenen Mühlen
waren einfach effektiver. Doch die Fischzucht
ging weiter und wurde zu DDR-Zeiten sogar
intensiv betrieben. Ende der 60er Jahre
erhielt das Teichgebiet dann seine heutige
Gestalt mit insgesamt 140 Hektar Teichfläche.
Damit war aber die Schönheit der
Landschaft für "Normalsterbliche"
bis 1989 verborgen, denn einerseits war
das Gebiet als Betriebsgelände nicht
zugänglich und andererseits reservierten
sich die Oberen das Gelände als "Staatsjagdgebiet".
Diese Vergangenheit hat aber auch seine
Vorteile: Die Ruhe, verbunden mit einem
reichen Nahrungsangbot aus der intensiven
Teichbewirtschaftung, sind die Ursache
für die einmalige Vielfalt und Dichte
von Tier- und Pflanzenarten, die man am
besten von der Blumberger Mühle aus
erkundet. Neben einem ganzjährigen
Veranstaltungsprogramm mit vielen Aktivitäten
werden geführte Wanderungen und Exkursionen
in das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin
angeboten. Übrigens, ein Besuch im
Restaurant der Mühle lohnt sich allemal.
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NABU-Erlebniszentrum Blumberger
Mühle
Tel. 03331/26040 o Fax: 03331/260450
www.blumberger-muehle.de
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Das NABU-Zentrum
ist Ausgangspunkt für
Radtouren und geführten Wanderungen.
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