Stadt Altlandsberg
 
  Ein Streifzug dur Altlandsberg  
     
 
 

Bemerkenswertes aus den Ortsteilen der Stadt Altlandsberg

 
 

So unterschiedlich sie in ihrer Entwicklung, Größe und Einwohnerzahl auch sind, eines haben die sechs Ortsteile mit ihren dazu gehörenden Gemeindeteilen gemeinsam: engagierte Menschen, außergewöhnliche Ideen für ihren Ort und spannende Geschichten nicht nur aus der Geschichte.

Altlandsberg mit den Gemeindeteilen Seeburg, Paulshof, Vorwerk; Neuhönow
Wine Typische märkische Kleinstadt vor den Toren Berlins
Von hieraus, dem Rathaus in der Berliner Allee, wird das Wohl für ganz Altlandsberg mit seinen Ortsteilen gelenkt
Um alles Sehenswerte in Altlandsberg auch wirklich gesehen zu haben, muss man viel Zeit einplanen, obwohl sich einige Kostbarkeiten bereits wie Perlen an einer Schnur entlang der Straße durch den Ort präsentieren: Storchenturm mit "angewachsenem" altertümlichem Wohnhaus, historische Stadtmauer mit Torturm, beeindruckendes, majestätisches Rathaus, charakteristisches, einmaliges Scheunenviertel (das seiner Sanierung entgegenhofft), historischer Marktplatz, detailgetreu wieder hergerichtete alte Ackerbürgerhäuser - die Stadt-Architektur ist überwältigend. Doch auch Abstecher lohnen sich, nicht nur, weil ein Großteil der kommunalen Straßen in den letzten Jahren bestens wieder hergestellt wurde. Auf Nebenwegen staunt man dann über das älteste Bauwerk, die Stadtkirche aus dem Jahre 1250. Gleich daneben die Schlosskirche, die 1768 aus erhalten gebliebenen Materialresten des 1757 abgebrannten Königs-Schlosses entstand. Man entdeckt aber auch die Kultur-Oase Erlengrundhalle, ist entzückt von modernen Wohngebieten mit vielen Neu-Altlandsbergern und muss hier auch auf kleine idyllische Seen und ausgedehnte wunderbare Waldgebiete nicht verzichten. Selbst die Berliner aus den nordöstlichen Neubaugebieten schätzen die Altlandsberger grüne Lunge nur wenige Auto-Minuten vor ihrer Haustür. Im Altlandsberger Gemeindeteil Seeberg ist sozusagen die kleine Schwester der Stadtkirche zu bewundern. Die Mauerwerke beider Kirchen ähneln sich enorm. Urkundlich ist es nicht belegt, aber man hat sich darauf geeinigt: Altlandsberg wurde um 1230 gegründet. Eine ganze Reihe wohlklingender Namen hat den Ort im Laufe der 775 Jahre geprägt. So kämpfte 1349 Heinrich der Erlauchte hier in der Nähe. Friedrich der Große, Graf von Schwerin (nach ihm ist die Straße hinter dem Rathaus benannt), derer von Krummensee sowie anderer Hoch-Adel und namhafte
Das Scheunenviertel wartet noch auf seine Wiedererweckung
Herrschaftsleute sind mit der Geschichte der Stadt untrennbar verbunden. Die moderne Geschichte schreiben und erleben momentan 4.441 Altlandsberger Einwohner (Stand 22.01.2004). Es sind viele Menschen mehr geworden in den vergangenen zehn Jahren. Vor allem junge Eltern zog es hierher ins Grüne. Auffallend in Altlandsberg ist das rege Vereinsleben. Egal ob Handball, Fußball, Kegeln oder Tanzen, der Altlandsberger bewegt sich gern. Der größte und älteste Verein im Ort, der MTV 1860 Altlandsberg e.V., ist auch ältester Sportverein im Land Brandenburg. Hier haben etwa 650 Mitglieder in 15 Handball- und zwölf Fußballmannschaften ein sportliches Zuhause. Von so vielen Mitgliedern können die anderen Vereine zwar nur träumen, in ihren Aktivitäten stehen sie dem MTV aber nicht nach. Fragt man Bürgermeister Ravindra Gujjula nach touristischen Highlights, dann schwärmt er von der Gaststättenvielfalt seines Städtchens. Aber auch vom jährlichen Vogelscheuchenmarkt (Siehe Seite 5), den erlebnisreichen und informativen Stadtführungen des Heimatvereins und von der vielfältigen Natur rund um die Stadt, die zu Wanderungen per pedes oder per Fahrrad einlädt.
Bruchmühle mit Gemeindeteil Radebrück
Die Mühlenidylle von einst ist geblieben
Obwohl erste urkundliche Erwähnungen ins Jahr 1428 zurückgehen, ist der Ort Bruchmühle noch nicht einmal 100 Jahre alt. Denn erst Ende des 19. Jahrhunderts gab es ernsthafte Bestrebungen, aus dem idyllischen Mühlenstandort (bis April 1906 brachten die Bauern aus der Umgebung ihr Getreide zur Bruch-Mühle) mit seinen verträumten Gärten und den einfachen Lehmhütten, aber mit der wunderbaren Natur und dem unbeschreiblich gesunden Klima, einen richtigen Ort zu machen. Vor allem dem Engagement, Elan und mehreren Schreiben der Männer des Vorortvereins ist es zu verdanken, dass der Königliche Landrat den 01.10.1910 als Gründungsdatum für Bruchmühle festlegte. Die selbständige Gemeinde zählte damals 502 Einwohner, hatte Kapelle, Begräbnisplatz, Schule und sogar schon ein Feuerwehrdepot.
Heute fühlen sich 1.621 (Stand 22.01.2004) Menschen in Bruchmühle und Radebrück zu Hause. In den Sommermonaten kommen immer noch ein paar Hundert hinzu, denn Bruchmühle ist nach wie vor ein Paradies für Laubenpieper. Die Schule wurde schon 1978 geschlossen. Auch Einkaufsmöglichkeiten sucht man vergebens. Und die Kirche? Ebenfalls Fehlanzeige. Dafür sind die Bruchmühler ein ganz sportliches Völkchen. Mit dem Fußball- oder Gymnastikverein können sie ihren Bewegungsdrang auf gleich zwei modernen Sportplätzen ausleben. Ganz rührig sind auch die Feuerwehr sowie die Jugendlichen und die Senioren in ihren Clubs. Da ist wöchentlich echt Bambule. Manchmal kommen bis zu 100 Rentner zusammen. Zum Schwatzen, gemeinsam Verreisen, Kegeln und gemütlichen Beisammensein. Immer am 1. Mai und am 3. Oktober feiern die "alten" und "neuen" Bruchmühler bei großen Volksfesten mit Lagerfeuer, Fackelumzug, bei Spiel, Sport
Auf den beiden Sportplätzen ist vor allem am Wochenende viel los
und Spaß auf dem Sportplatz. Seit der Wende hat sich die Einwohnerzahl im Ort verdoppelt. Viele ehemalige Datschenbesitzer haben ihr Sommer- und Wochenend-paradies Bruchmühle oder Radebrück zum Dauerwohnsitz gemacht. Die Lücken im alten Ortskern wurden mit neuen Einfamilienhäusern geschlossen, fünf kleine Wohnparks sind entstanden. Graue Haare bekommt Bürgermeister Winfried Marschner aber so langsam beim Thema Ortsdurchfahrt. Schon nach der Wende sollte die Straße neu gemacht werden. Doch auf Sanierungs-Vorhaben von Landesstraßen haben die Kommunen keinen Einfluss. Und so sind die Nebenstraßen besser in Schuss als die Ortsdurchfahrt. Kleiner Trost für den Orts-Chef sind auch die herausgeputzten Ecken in seinem Dorf. Beispielsweise an der Buchholzer oder der Andreas-Hofer-Straße. Scherzend bemerkt er: "Wenn sich das mit der Ortsdurchfahrtssanierung noch ewig hinzieht, dann haben wir hier als touristisches Highlight bald eine historische Straße, die man gesehen haben muss! Nein, im Ernst. Bruchmühle selbst kann mit typischen Ausflugshighlights nicht dienen. Aber unsere Natur ringsum ist unschlagbar. Ausgedehnte Spaziergänge, Wanderungen oder Radtouren durch den Wald, auch Ausritte auf den vorgeschriebenen Wegen machen die Umgebung von Bruchmühle nicht nur für Einheimische attraktiv. Bis zum Bötzsee sind es gut vier Kilometer, das ist eine wunderbare Tour." Sehenswert im Dorf ist die Fischtreppe neben der Gaststätte. Die hat Seltenheitswert und wurde 2003 fertig gestellt. Und sie sieht nicht nur gut aus, sondern hilft den Fischen zudem, gegen die Strömung schwimmen zu können.
Buchholz mit Gemeindeteil Spitzmäühle
(30% von Spitzmühle gehören dazu und 70% gehören zu Strausberg)
Das kleine verträumte Angerdorf
Buchholz ist wirklich klein. Aber auch fein!
Denn die Buchholzer putzen und harken und wienern und pflegen ihren Privat-Besitz mit Hingabe. Kommunale Wohnbauten gibt es hier nicht. Da beteiligt man sich sogar am jährlich von der Feuerwehr verordneten Frühjahrsputz rund um den Dorfanger nur mit einem leisen Stöhnen. Und mehr gibt es hier wohl auch nicht zu meckern. Nach Aussage des Bürgermeisters Horst Schulz ziehen alle Buchholzer an einem Strang, ist die Wahlbeteiligung immer noch auffallend hoch und es gibt keine Problemfälle - weder sozialer noch krimineller Natur. Und da die Einwohnerzahl in den vergangenen zwölf Jahren nur unwesentlich angestiegen ist (von 164 auf 188 Personen, von denen 41 über 60 Jahre alt sind - Stand 22.01.2004), hat sich über die Zeit eine fest gefügte Dorfgemeinschaft gebildet. Die lädt seit 1993 immer im Juni zum Storchenfest. Meister Adebar schaut von seinem eigens für ihn gebauten Mast auf das muntere Treiben herab. Und auch am 05.06.2004 erwarten die Buchholzer wieder ein gut besuchtes Dorffest, amüsieren sich mit ihren Gästen bei Bier, Bratwurst und Backwaren, Ponyreiten, Kegelbahn und Kutschfahrten. Und warten auf das Buchholzer Männerballett. Die sieben
An der aus Feldsteinen erbauten Kirche lässt sich das Alter des Ortes erahnen
Herren sind gefragt und werden gefeiert zwischen Eberswalde, Strausberg und Altlandsberg.
Der kleinste Ortsteil von Altlandsberg hat aber noch einiges mehr zu bieten. Ein niegelnagelneues Feuerwehrhaus beispielsweise, in dem auch schon so manche Feier stattgefunden hat. Die 18 aktiven Senior-Kameraden haben acht heranwachsende Buchholzer für die verantwortungsvolle Arbeit in der Jugendfeuerwehr begeistern können. Viele der 41 Senioren treffen sich regelmäßig vierteljährlich zum großen Kaffeenachmittag. So ganz ohne Verein. Dafür haben Hundefreunde mit ihrem Rottweiler-Club eine offizielle Anlaufstelle für Herrchen, Frauchen und deren Vierbeiner geschaffen. Der typische Landduft in Buchholz könnte aber eher vom ortsansässigen großen Landwirtschaftsbetrieb mit etwa 80 Kühen oder vom Reiterhof kommen. Stolz sind die Buchholzer darauf, schuldenfrei in die Stadt Altlandsberg eingetreten zu sein. Bleibt da überhaupt noch etwas zu tun? Und ob. Auch wenn das märkische Angerdorf keinen Durchgangsverkehr hat, jetzt werden endlich die Straßen und Gehwege instand gesetzt. Ein Großteil des "Willkommen-in-der-Stadt"-Geldes wird dafür verwendet. Wer auf der Suche nach touristischen Highlights ist, der muss in die nähere Umgebung. Hier locken die Wesendahler Mühle, zwei Gaststätten in Spitzmühle und die zauberhafte Natur der Buchholzer Heide mit ihren uralten Eichen, in der Wander-, Rad- und Reitwege ausgeschildert sind. In Buchholz selber sollte man sich die Kirche angesehen haben. Der Feldsteinbau lässt eine lange Geschichte des Ortes vermuten. Und richtig, schon 1367 wird das Dorf urkundlich erwähnt. Alle historischen Aufzeichnungen und Funde deuten jedoch darauf hin, dass bereits 100 Jahr zuvor hier gesiedelt wurde. Die unbehauenen Feldsteine der Kirche deuten auf deren Entstehung um 1300 hin. Geprägt wurde Buchholz vom 15. bis zum 17. Jahrhundert durch die Familie derer von Krummensee, die hier ein Rittergut besaß. Danach ging der Ort in den Besitz der Familie derer von Schwerin über.
Übrigens kommt der BAB-Lokalanzeiger, unser lokales Anzeigenblatt, zweimal die Woche direkt hier aus Buchholz.
Geiseldorf mit Gemeindeteilen Wilkendorf und Eichenbrandt
Ein kleines Dorf- Paradies
Altlandsberg liegt bereits einige Autominuten entfernt, Strausberg ist schon zum Greifen nahe. Da taucht hinter Hügeln und dichtem Wald der Ortsteil Gielsdorf mit seinen Gemeindeteilen Wilkendorf und Eichenbrandt auf. Die örtliche Nähe zu Strausberg war für die Gielsdorfer jedoch kein hinreichendes Argument, zur Stadt gehören zu wollen. Schon Anfang 1990 fühlte man sich zum Amt Altlandsberg hingezogen. Denn nur so konnten die Vorstellungen von der weiteren Entwicklung der drei Dörfer nach und nach umgesetzt werden. Dass vor allem in Gielsdorf und Wilkendorf die Nähe zur reizvollen Märkischen Schweiz zur Planung großzügig angelegter Wohnviertel verleitete, sahen die Einwohner mit Wohlwollen und nahmen die Neuen herzlich in ihrer Dorfgemeinschaft auf. Äußerst skeptisch dagegen wurde 1992 der Vorschlag des ehemaligen LPG-Vorsitzenden Dr. Drechsler für den Bau eines Golfplatzes aufgenommen. Heute ist man ihm dankbar dafür. Denn die zwei 18-Loch-Anlagen samt Golfakademie machte den Ort quasi über Nacht in ganz Deutschland bekannt.
Aber nicht nur die Golfsportfreunde finden in den drei märkischen Dörfern einmalige Kostbarkeiten. Die drei Dörfer sind quasi jedes für sich ein touristisches Highlight. In Gielsdorf beispielsweise thront die spät-romanische Feldsteinkirche (gebaut aus
Der Uhrenturm von Gielsdorf harrt seiner Restaurierung - doch es fehlen noch ein "paar" Euro
Granitquadern zwischen 1230 und 1250) auf einem Hügel über dem Ort und enthält solche historischen Schätze wie den gotischen Flügel-Schnitzaltar von 1450/60 mit der Mondsichelmadonna, Anna Selbdritt und der Figur des Heiligen Jakobus d. Älteren, auch die nicht mehr zugängliche Gruft des Adelsgeschlechtes derer von Pfuel. Nirgends in der Umgebung hat eine Kirche so dicke Mauern wie die in Gielsdorf. Beeindruckendes Wahrzeichen des Ortes ist der alte Uhrenturm auf dem Gelände des ehemaligen Gutshofes. Vor allem der Ortsförderverein hat in den vergangenen Jahren die Erhaltung und Sanierung dieses weit und breit einzigartigen Turms vorangebracht. Viel ist da noch zu tun. Und so wird auch das Dorffest 2004 vom 20. bis zum 22. August wieder ein Uhrenturm-Fest werden, bei dem es ums Zusammenkommen geht: die "neuen" und "alten" Gielsdorfer kommen zusammen und für die Sanierung des Bauwerkes hoffentlich wieder ein paar Scheinchen! Dank Lückenbebauung und Wohnparks "Waldsiedlung" und "Golfparksiedlung" sind aus den 450 Gielsdorfern (mit Wilkendorfern und Eichenbrandtern) im Jahre 1990 mittlerweile 915 (Stand 22.01.2004) geworden. Ein weiteres Wohngebiet mit etwa 50 Einfamilienhäusern ist geplant.
Auch die zukünftigen Gielsdorfer können sich auf ein aktives Dorfleben im 2000 fertig gestellten Gemeinschaftshaus freuen. Alles ist hier am Platz: Feuerwehr, Jugendklub, Saal, der Ortsförderverein lädt regelmäßig zu Vorträgen und Bürgermeisterin Ursula Eckert zu ihrer Sprechstunde.
Die Kirche von Wilkendorf
Gielsdorf - ein richtiges kleines Dorfparadies. Wenn da nicht das Problem Landesstraße wäre. Ein sicherer Radweg vor allem für die vielen Schulkinder müßte her. Doch das ist Ländersache. Alle Dorfstraßen dagegen sind saniert, Gewerbetreibende sorgen für regelmäßige Steuereinnahmen, die vielen jungen Leute haben in ihrem Jugendklub einen wichtigen Freizeit-Anlaufpunkt - und ab September 2004 auch einen hauptamtlichen Mitarbeiter dafür. "Jawollja, denn wir geben einen Teil des ´Willkommen-in-der-Stadt´-Geld dafür aus", strahlt die Bürgermeisterin, "wir haben keinen bedeutenden Sportverein, keine Fußballmannschaft, aber wir haben viele wunderbare Jugendliche mit duftem Engagement, und deshalb verwenden wir das Geld für Dinge, die sich bewährt haben." Doch nicht nur Gielsdorf, auch Wilkendorf strotzt neben dem Golfplatz vor Sehenswertem: seltene Schnitterhäuser, der wunderschön gelegene Anger mit Teich und Dorfkirche, historische Kopfsteinpflasterstraßen, Schloss und Schlosspark. Wunderbare Seen, wie der Ihlandsee, laden zum Verweilen ein. Auch das Vorwerk Eichenbrand hat sich gemausert. Neben schmucken Einfamilienhäusern haben eine Menge Pferde auf einer zünftigen Ranch ihre Heimat gefunden.
Wegendorf
So langsam kommt gemeinsames Leben ins Dorf
Aus dem kleinen, ursprünglich einmal selbständigen Bauerndorf mit fünf, sechs großen Wirtschaften ist in den vergangenen Jahren mit 940 Einwohnern der drittgrößte Ortsteil Altlandsbergs geworden. In zwei Wohnhaus-Siedlungen haben zahlreiche vor allem junge Familien ein neues, schönes Zuhause gefunden. Damit hat sich das Gesicht des Ortes merklich verändert.
Eine besondere Kirche, die Kirche von Wegendorf - sie ist gebaut aus Granitfindlingen
Der ländliche Charakter soll jedoch erhalten bleiben. Die gefährliche Kopfsteinpflasterstraße ist damit allerdings nicht gemeint, eher soll der alte Baumbestand durch Neupflanzungen ergänzt werden. "Wir haben garantiert die schlechteste Straße in ganz Brandenburg. Aber die ist Landesstraße und da sind uns bekanntlich die Hände gebunden", bemerkt Ortsbürgermeister Jörg Heitmann schon fast resignierend. Denn seit Jahren steht das Thema auf der Prioritätenliste ganz oben. Mittlerweile wird gar an eine Verlegung des Verkehrsweges aus dem Dorf gedacht. Hinter anderen Vorhaben konnte dagegen ein Haken gemacht werden. So wurde beispielsweise im gesamten Ort die Straßenbeleuchtung erneuert. Das auffallende Design dürfte einmalig in der Umgebung sein.
Endlich ist auch der Um- und Ausbau des leer stehenden Hauses vor der Kirche beschlossen. Damit bekommt Wegendorf bald sein Dorfgemeinschaftshaus, in dem dörfliches Miteinander gepflegt werden kann. Denn die Entwicklung vom Bauern- zum Schlafdorf gefällt wohl kaum einem Wegendorfer. Keine Kneipe, keine Einkaufsmöglichkeit, nur der Bäcker ist unübertroffen. Dabei haben sich engagierte "alte" und "neue" Einwohner bereits ihre Spielwiese im Kitaverein oder in der Freiwilligen Feuerwehr (fast 50 Kameraden) gesucht. Auf Initiative des Ortsbürgermeisters erhalten die Jugendlichen bei den Pfadfindern eine Anlaufstelle für sinn- und verantwortungsvolle Freizeitbeschäftigung. Und das 2003 wieder belebte Dorffest wird 2004 erneut als Erntefest gefeiert. Termin: 11.09.2004.
Erntedankfest in Wegendorf eine Feierlichkeit für Groß und Klein, von Nah und Fern - auch Traktorenfreunde kommen hier auf ihre Kosten

Dabei lernt man sich kennen, kommt miteinander ins Gespräch und heckt weitere schöne gemeinsame Aktivitäten im Dorf aus. Erste Erfolge gibt es schon: Regelmäßig treffen sich die Rentner zum Basteln, Kartenspielen, Wandern, bei Musik oder im Skat-Club. Auch auf terminierten "Wandertagen" in die unmittelbare Umgebung können Jung und lt voneinander profitieren. Selbst an einen regelmäßigen Lauftreff hat der Bürgermeister schon gedacht.
Jörg Heitmann ist einer der noch vier Landwirte im Ort und schwärmt nicht nur von wunderbaren Spargelböden, sondern auch von einem der modernsten Gartenbaubetriebe Europas sowie einer Kunstgießerei in Wegendorf.
Und natürlich von der Kirche. Das Gotteshaus aus Granitfindlingen wurde Mitte des 13. Jahrhundertes errichtet und gehört damit zu den ältesten Kirchen im Barnim. Zudem birgt die Kirche kleine Schätze: den Renaissance-Altar beispielsweise, eine Taufschale aus Zinn von 1818 sowie zwei mittelalterliche Glocken im Kirchturm. Wegendorf gehört zu den ältesten Siedlungen in der Gegend. Obwohl die erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahre 1300 stammt, muss der Ort nach vorgeschichtlichen Funden mindestens 50 Jahre älter sein. Unter dem Namen "Wedigendorp" wurde Wegendorf 1375 erstmals urkundlich erwähnt. Aller Wahrscheinlichkeit nach hat das Dorf eine slawische Siedlung abgelöst, da man 1880 in einem Garten des Mitteldorfes wendische Gefäßreste fand.
Wesendahl
Hier sind die Früchtchen der Stadt Altlandsberg
Geprägt wurde Wesendahl über mehrere Jahrhunderte vom märkischen Adelsgeschlecht derer von Krummensee, denen auch das einstige Rittergut gehörte. Wesendahl ist ein typisches Dorf. Mit dörflichem Charakter und 350 Einwohnern. Und es hängt seit fast drei Jahrzehnten an den Früchtchen. Äpfel, Sauerkirschen und Erdbeeren finden hier das richtige Wetter und die passenden Böden und gedeihen deshalb prächtig. Viele Felder ringsum sind Selbstpflückerfelder - halb Berlin kommt zur Obsternte! Natürlich auch zum Blütenfest, das seit 1980 bis auf zwei Jahre nach der Wende jährlich gefeiert wird und dieses Jahr vom 7. bis 9. Mai stattfindet. Da präsentieren die Wesendahler Obstbauern stolz ihre Gehölze, fahren mit umgebauten Wagen durch die Baumreihen und freuen sich mit ihren Gästen an Farbenpracht, Duft und Schönheit des Blütenmeeres.
Nicht nur Obst, auch diese Camargue-Pferde haben Wesendahl weithin bekannt gemacht

Und sind gespannt auf die "Wesendahler Tanzblüten" - zehn Frauen und zwei Männer, die mit immer wieder neuen Sport-Spaß-Shows nur für diesen Anlass das Blütenfest versüßen. Sie gehören zum Kultur-GUT und Sport e.V., der quasi das gesamte Leben im Ort organisiert, um die "neuen" mit den "alten" Wesendahlern zusammenzubringen. Denn in den vergangenen zehn Jahren hat es auch in Wesendahl einen überdurchschnittlichen Einwohnerzuwachs ge-geben. Knapp 40 neu gebaute Ein- und Zweifamilienhäuser in der Siedlung Waldstraße sind das Zuhause von etwa 120 Neu-Wesendahlern.
Auf Vordermann wurden aber auch die kommunalen Wohngebäude gebracht. Hier, so Bürgermeister Andreas Kniesel, sind als nächstes noch die Hofanlagen dran. Und in punkto Straßen gibt es in Wesendahl kaum etwas zu meckern.
Auch die touristischen Highlights verleiten eher zum Strahlen. Allen voran die Wesendahler Mühle. Sie ist eine der ältesten märkischen Wassermühlen und deren Wasserrad funktioniert heute noch! Bereits Mitte des 15. Jahrhundertes wurde sie in einer Chronik erwähnt.
Pferdeliebhaber zieht es immer wieder zum Camargue-Pferdehof. Camargue-Pferde sind eine ganz besondere Rasse und gehören zu den letzten wildlebenden Pferden Europas. Ein Ausritt durch die zauberhafte Wesendahler Heide bis nach Strausberg hat schon so manchen Städter verzückt. Im Sommer lädt zudem der Fängersee zum Baden und Relaxen ein. Einen guten Namen hat sich Wesendahl auch durch sein Tierheim gemacht.
Der ruinöse Anblick der Wesendahler Kirche löst bei dem Betrachter unterschiedliche Assoziationen aus - Trauer, Enttäuschung, Wut, aber auch Romantik finden einige
Und - Wesendahl hat eine ganz außergewöhnliche Kirche, die nicht nur den Einheimischen am Herzen liegt. Der Feldsteinbau gehört zu den ältesten Kulturgütern des Kreises Märkisch-Oderland. Um 1250 erbaut, wurde sie im Laufe der Jahrhunderte mehrmals umgestaltet, 1946 fast zerstört und vom damaligen Bürgermeister quasi freigegeben als Materiallieferant für andere Bauten. Daraufhin verfiel das Gotteshaus in den kommenden Jahren. Nur das Feldsteinmauerwerk und Reste des Turmes blieben erhalten. Das Schicksal schien besiegelt. Doch dann tauchte der Fredersdorfer Diplomwirtschaftler Uwe Sack auf. Der 51jährige hat Freunde in Wilkendorf und fragte sich jedes Mal, wenn er an der Kirche vorbei kam, warum dieses Bauwerk eigentlich so vor sich hingammelt. Dach weg, Fenster zerstört, Bäume wuchsen aus dem Mauerwerk - diesem Elend wollte Uwe Sack ein Ende bereiten. Und so beschloss er am Neujahrstag 2001, Pfarrer Menard und die Presse einzuschalten. Sehr schnell fand er Gleichgesinnte, denn schon am 02.02.2001 war er Vorsitzender eines neuen Vereins zur Rettung der Kirche. Mittlerweile zählt der "Förderverein Kirche Wesendahl e.V." 20 Mitglieder, die keine Möglichkeit auslassen, Geld für die Sanierung ihrer Kirche aufzutreiben. Kirchenschiff und Teile des Turmes wurden bereits von Trümmern beräumt, Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Wesendahl rüsteten die Wände des Kirchenschiffes ein, Zwischendecken wurden eingezogen. Und 2004 soll die Kirche auch ihr Dach wieder haben.
 
 
 
Grußwort
Typisch Altlandsberg
Stadtinformation
Interview mit
Manfred Andruleit
Ehrenbürger
Ortsbürgermeister
Heimatverein
Streifzug durch Altlandsberg
 
 
 
 
 
 
 
 
 
nach oben >
< anderen Ort
< anderes Bundesland
< Home