Nicht weit von der Stadt Pasewalk steht
ein Gutshof, dessen Ausmaße wohl
jeden Besucher auf Anhieb beeindrucken
kann. Ausgedehnte Feldsteingebäude
säumen das 12.000 Quadratmeter große
Areal. Ein wenig erhöht wacht über
dieses als Baudenkmal bedeutsame Ensemble
der Turm des Schlösschens Bröllin,
das in Wahrheit kein Schloss ist, sondern
ein pommersches Landgut aus dem frühen
19. Jahrhundert, dessen Wurzeln allerdings
bis in die Ritterzeit des Mittelalters
reichen. 1992 hat hier die Berliner Off-Theatergruppe
RA.M.M. das Landgut für sein Theater
entdeckt und den Grundstein gelegt für
eine Kulturlandschaft, die ihresgleichen
sucht. Heute leistet der Verein "schloss
bröllin e.V." als Nachfolger
der inzwischen aufgelösten Theatergruppe
Aufbauarbeit für ein Projekt, das
innerhalb Mecklenburg-Vorpommerns als
Paradebeispiel für die erfolgreiche
Verknüpfung von Kultur und Arbeit
fungiert: Schloss Bröllin ist Auftraggeber
für die Region und Partner verschiedenster
kultureller Einrichtungen mit besonderem
Schwerpunkt im naheliegenden Polen, aber
auch die Kontakte mit der Stadt Pasewalk
werden weiter ausgebaut und vernetzt.
Im Schloss finden viele Veranstaltungen
statt: neben dem groß angelegten
Tanzfestival "eX...it!", das
dieses Jahr als Begegnung von zeitgenössischem
Tanz und Butoh konzipiert war, oder interdisziplinären
Symposien wie "AMORT" (zum Thema
"Kunst im Außenraum")
vergibt Schloss Bröllin ein halbes
Dutzend Aufenthaltsstipendien, für
das sich freie Gruppen bewerben können.
Zu den Theaterproduktionen dieses Herbstes
gehört ein Projekt mit dem Titel
"Bildbeschreibung 2003"; Regisseurin
Susanne Truckenbrodt erarbeitet dabei
in Anlehnung an Heiner Müller ein
Stück, in dem Laien aus Pasewalk
auftreten, die aus möglichst unterschiedlichen
sozialen Gruppen kommen sollen.
schloss bröllin
e.V.
Dorfstraße 3 o 17309 Bröllin
Tel. 039747/50235 o Fax 039747/50302
www.broellin.de