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Der Werbellinsee
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Der
Werbelinsee ist für Camper
und
Segelfreunde genau das Richtige
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Bereits auf seinen Wanderungen durch
die Mark Brandenburg stellte Theodor Fontane
fest: "Es ist ein Märchenplatz,
auf dem wir sitzen, denn wir sitzen am
Ufer des Werbellin." Der in der Weichsel-Eiszeit
entstandene Rinnensee liegt malerisch
gelegen in der waldreichen Region des
Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin.
Der Werbellinsee, kurz Werbellin genannt,
erstreckt sich über eine Fläche
von etwa 786 Hektar, misst an seiner breitesten
Stelle ungefähr 1.300 Meter und an
seiner tiefsten Stelle sogar knapp 60
Meter. Damit ist er der viertgrößte
und nach dem Stechlinsee der zweittiefste
See Brandenburgs. Früher war der
See dafür bekannt, dass er voller
Muränen war. Ungefähr Ende des
18. Jahrhunderts verschwand allmählich
der Bestand dieser köstlichen Fische
mit dem Auftauchen von ganzen Komoranschwärmen.
Bis man dann den so genannten schwarzen
Seeraben Einhalt gebot, waren die Muränenbestände
gänzlich verschwunden. Dennoch bevölkern
heute noch seltene Fischarten wie die
kleine Muräne, eine schmackhafte
Lachsfischart aber auch Aale, Barsche,
Hechte, Bleie, Plötze und Welse den
See. Der Werbellin ist nicht nur für
Angler ein kleines Paradies, sondern bietet
vielen Wassersportlern und Campingfreunden
ein attraktives Angebot. Der See ist für
alle Bootsarten, auch für Motorboote,
zugelassen und bietet durch seine lang
gestreckte Form und den relativ steilen
Hängen mit Bewaldung, ein anspruchsvolles
Segelrevier. Rund um den See befinden
sich sieben Badestellen und drei Campingplätze.
Wer den Werbellin in seiner ganzen Länge
erkunden möchte, der sollte einmal
eine Schiffrundfahrt unternehmen. Mit
dem Werbellinkanal und den Oder-Havel-Kanal
besteht sogar eine schiffbare Verbindung
zu den Weltmeeren. Der Werbellin wird
von unterirdischen Quellen gespeist und
es besteht eine künstlich hergestellte
Verbindung zum Grimnitzsee.
Der Grimnitzsee
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Badestelle am Grimnitzsee |
Ebenso wie der Werbellinsee, ist der
Grimnitzsee in der letzten Eiszeit, als
so genannter Zungenbeckensee entstanden.
Der Grimnitzsee ist ein großer ovaler,
dennoch flacher See. Er weist eine beachtliche
Fläche von 830 Hektar auf und ist
an seiner tiefsten Stelle nur knapp 12
Meter und im Mittel gerade 4,6 Meter tief.
Sein natürlicher Abfluss befindet
sich im Norden, von wo er in die Welse
und weiter in die Oder fließt. Zusätzlich
wurde er künstlich durch den "Neuen
Graben" mit dem Werbellinsee verbunden.
Die wahrscheinlichste Deutung seines Namens
ist wohl auf das Wort Kremii (Kremiak,
Kreml), was so viel wie "der Feldstein"
bedeutet, zurück zu führen.
Damit, dass in dieser Gegend viele Steingruben
zu finden sind, ist die Bedeutung "Steinsee"
gut in Einklang zu bringen. Auch hier
betreibt man schon seit langer Zeit die
Fischzucht und den Fischfang. Fischarten
wie Barsche, Zander, Karausche, Rotfedern
oder Hechte sind hier heimisch. Zuletzt
bewirtschaftete die Binnenschifferei Frankfurt/Oder
den See. Sie betrieb ein intensive Karpfenmast.
Am Nordufer befand sich eine Entenfarm.
Mit der intensiven Fischzucht und landwirtschaftlichen
Nutzung des Umlandes verschlechterte sich
die Wasserqualität. Mit Hilfe des
"Neuen Graben" reduzierte man
die Nährstoffeinträge erheblich
und schaffte so die Verbesserung des Wasserhaushaltes.
Heute ist der See mit seinem klaren Badewasser
ein wahres Erholungsgebiet für die
ganze Familie. Weit draußen im großen
Oval finden insbesondere Freunde des Angelsports
ein riesiges Fischreservoir und vor allem
Ruhe. Motorengeräusche werden hier
nämlich niemanden bei seiner Erholung
stören, da Motorboote auf dem Grimnitzsee
verboten sind. Geradezu magische Anziehungskraft
übt das Gewässer auch auf große
Wasservögel aus. So kann man das
ganze Jahr Seeadler beobachten, die ihre
Brutstätten in den umliegenden Wäldern
haben. Es ist ebenfalls Brutgebiet für
viele andere Wasservögel, wie Haubentaucher,
Rohrdommeln, verschiedene Entenarten und
Rallen. Im Frühjahr und Sommer sind
hier Fischadler auf Jagd, im Herbst rasten
nordische Gänse und im Winter sieht
man gelegentlich Sing- und Zwergschwäne.
Erwähnenswert sei an dieser Stelle
das Bibervorkommen. Biberburgen, gefällte
Pappeln und angeknabberte Bäume lassen
deutlich die Heimat der großen Nager
erkennen. Im Jahr 1959 wurde der See zum
Naturschutzgebiet erklärt und ist
seit 1965, zusammen mit dem Werbellinsee,
dem Landschaftsschutzgebiet Schorfheide
zugeordnet.
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