Fürstenwalde Spree
 
  Blick in die Geschichtsbücher  
     
 
 

Geschichte einer Handelsstadt

 
 
Blick auf das alte Rathaus und den St.-Marien-Dom

Gegründet wurde die Stadt Fürstenwalde bereits Anfang des 13. Jahrhunderts. Erstmalige schriftliche Erwähnung als Stadt findet Fürstenwalde jedoch erst im Jahr 1285. Begünstigt durch ihre Lage an der Spree erlangte Fürstenwalde schnell eine wichtige Bedeutung als Handelsstadt und wurde zu einem wichtigen Umschlagplatz des ost-westlichen Warenhandels. Ab Fürstenwalde war die Spree nicht mehr befahrbar, so dass die Waren verladen und auf dem Landweg bis zur Oder oder weiter Landeinwärts transportiert werden mussten. So stieg Fürstenwalde schnell zu einer der wohlhabendsten Städte der Mark Brandenburg auf. Nach Bestätigung durch den Papst wird Fürstenwalde im Jahre 1385 zur Domstadt mit Bischofssitz erklärt. Bei einer Brandschatzung der katholischen Stadt durch die Hussiten, eine der ersten reformatorischen Bewegungen, die sich auf den tschechischen Theologen Jan Hus bezog, wurde der Dom im Jahre 1432 zerstört. 1446 begann der Neuaufbau des St.-Marien-Doms, der heute mit seinem 68 Meter hohen Turm zum markanten Wahrzeichen Fürstenwaldes gehört. Aus dieser Zeit stammt auch das Alte Rathaus, das erst im Jahre 1624 mit einem Rathausturm ergänzt wurde. Auch der 30-jährige Krieg ging an Fürstenwalde nicht spurlos vorbei. Die Chroniken der Stadt bieten nur wenige Aufzeichnungen. Tatsache ist jedoch, dass Fürstenwalde 1631 von den Schweden erobert wurde. Mit dem Bau des bereits lange geplanten Friedrich-Wilhelm-Kanals in den Jahren 1662 bis 1669, der die Oder mit der Spree verband, schwand auch die Bedeutung Fürstenwaldes als Handelsstadt. Mit dem Bau der Spreemühlen 1837 und der dadurch anfallenden Gütermengen erlebte die Stadt erneut einen wirtschaftlichen Aufschwung. Auch deshalb wurde die Stadt 1842 an eine der ersten deutschen Eisenbahnstrecken von Berlin nach Frankfurt Oder angeschlossen. Mitte des 19. Jahrhunderts erblühte das städtische Handwerk und war die Wiege der noch heute bestehenden industriellen Strukturen. Internationale Bedeutung erlangte Fürstenwalde erst wieder, als die Berliner Industriekapitän Julius Pintsch im Jahre 1872 einen großen Teil seiner Produktionsanlagen nach Fürstenwalde verlegte. Die Mitte des 19. Jahrhunderts gegründete Firma Julius Pintsch stellte unter anderem Glühlampen, Laternengehäuse und kleinere Leuchttürme her, die weltweit begehrt waren und mit dem typischen Dachaufsatz einen hohen Widererkennungswert haben.

 

 
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