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Besondere
Bedeutung für eine weitere
gute Entwicklung Engelsdorfs misst
Ortsvorstehr
Volker Zocher dem Bestand und Ausbau
der Schullandschaft bei; hier an
der Baustelle der Grundschule
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Aller zwei Jahre veröffentlicht
die Leipziger Stadtverwaltung eine aktuelle
kommunale Statistik. Vor wenigen Tagen
war es wieder soweit. Wie schneidet Engelsdorf
dabei ab?
Diese Statistiken dienen oft als Argumentationshilfe
zur Durchsetzung des Bedarfs zur Erweiterung
von Kindergärten, Schulen oder Altengerechtem
Wohnen. Engelsdorf ist nach wie vor ein
Ort des Zuzugs. Wir haben die 12.000 -
Einwohnergrenze schon lange überschritten.
Das entspricht den Planungen des Gemeinderates
von Engelsdorf in den ersten beiden Wahlperioden
in den 90-zigern. Auch was die durchschnittlichen
Arbeitslosenzahlen angeht, liegen wir
unter dem Durchschnitt der Stadt. Wir
können also zufrieden sein.
Woran liegt es, dass Engelsdorf zu
den relativ wenigen Kommunen gehört,
die nicht unter Einwohnerschwund leiden
sondern sogar wachsen?
Der Grund für die Zuzüge liegt
in der konsequenten Verfolgung der infrastrukturellen
Planungen der ehemaligen Gemeinde Engelsdorf
mit seinen Ortsteilen. Natürlich
stoßen wir in der Stadt Leipzig
nicht unbedingt auf offene Ohren, wenn
wir die Erweiterung von Einrichtungen
oder deren Neubau einfordern, aber Schulen
und Kindergärten sind genauso wichtige
Standortfaktoren wie Verkehrsanbindungen
und Arbeitsplätze.
Welche Baumaßnahmen stehen für
die nächste Zeit auf dem Plan und
mit welchen Folgen?
In diesem Jahr wird der Anbau der Grundschule
realisiert, der sowohl für den Hort
als auch für die Schule ausreichend
neue Räume anbieten wird. Im Gymnasium
Engelsdorf wird das Haus II in der ersten
Etage weitergebaut. Damit wird für
die Schüler mehr Platz zum Lernen
geschaffen.
Was brennt Ihnen besonders unter den
Nägeln, das Sie bislang noch nicht
anschieben konnten?
Wichtig ist eine weitere Kindereinrichtung,
denn die Anzahl der Kinder von 0 bis 6
übersteigt immer wieder die Anzahl
der angebotenen Plätze um etwa 60
bis 70. Der Kreisverkehr zwischen Althen
und Kleinpösna steht ebenfalls ganz
oben auf der Agenda. Langfristig braucht
Engelsdorf auch eine Mittelschule, denn
wir füllen in den Nachbarorten die
Klassen mit unseren Schülern. Und
altersgerechtes Wohnen steht ständig
auf der Tagesordnung.
Was könnten die Engelsdorfer,
Althener, Baalsdorfer, Kleinpösnaer
und Hirschfelder Ihrer Meinung nach noch
selbst tun, um den Ort als Ganzes noch
lebenswerter zu gestalten?
Wichtig ist die aktive Teilnahme an den
Entscheidungsprozessen. Leider kommen
sehr wenige Bürger zu den Sitzungen
des Ortschaftsrates. Auch in den Vereinen
(Sport, Kultur usw.) können wir mehr
ehrenamtliches Engagement gebrauchen.
Im April 2011 führt die Stadt
Leipzig die Umweltzone ein. Inwieweit
ist Engelsdorf davon betroffen und welche
Auswirkungen hat das auf die Unternehmen
und die Bürger?
Engelsdorf liegt außer mit dem
PaunsdorfCenter und dem nördlichen
Teil von Sommerfeld voll in der Umweltzone.
Die Auswirkungen sind in Engelsdorf genau
so wie an allen anderen Stellen. Die Autos
müssen umgerüstet werden oder
sie können nicht mehr fahren. Auch
alle Ausnahmeregelungen gelten hier.
Welche Vision haben Sie für Engelsdorf
im Jahr 2020?
Ich sehe 2020 in Engelsdorf 15.000 Einwohner,
alle drei Schulformen und noch zwei neue
Kindergärten. Außerdem wird
bis dahin der Hochwasserschutz in Althen
und Kleinpösna wirksam umgesetzt
sein.
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