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                                          |  |  Nach den vorhandenen Aufzeichnungen ist 
                                        der 1935 vollendete Waldfriedhof der dritte 
                                        Begräbnisplatz der Gemeinde in den 
                                        letzten 500 Jahren. Der erste Friedhof 
                                        lag neben dem alten Kirchplatz am Pfarrhaus 
                                        an der Hauptstraße südlich 
                                        des Obermühlenteiches und hatte eine 
                                        Fläche von nur 2.425 Quadratmeter. 
                                        Er unterstand noch der kirchlichen Verwaltung. 
                                        Der zweite, gemeindliche Friedhof zwischen 
                                        Albertallee und Werder wurde 1887 angelegt 
                                        und bis November 1935 benutzt. Er entsprach 
                                        mit seiner Größe von 6.720 
                                        Quadratmeter nicht mehr den Anforderungen 
                                        und war teilweise zum dritten Male belegt. 
                                        Bereits im Jahre 1920 begannen die Verhandlungen 
                                        der Gemeinde wegen Erwerbes eines für 
                                        den neu anzulegenden Friedhof geeigneten 
                                        Geländes, die Anfang der dreißiger 
                                        Jahre abgeschlossen wurden. Im Jahr 1933 
                                        wurden 2.560 Quadratmeter sofort erschlossen, 
                                        weitere 2,5 Hektar vorsorglich angekauft. 
                                        Somit hatte der neue Waldfriedhof die 
                                        elffache Größe des alten städtischen 
                                        Friedhofs. Die Arbeiten wurden Oktober 
                                        1933 begonnen gingen sehr zügig voran. 
                                        "Möglich war das aber nur, weil 
                                        neben den in Pflichtarbeit tätigen 
                                        erwerbslosen Volksgenossen alle Birkenwerder 
                                        Bürger, gleichwohl ob Kopf- oder 
                                        Handarbeiter, ob alt oder jung, geschlossen 
                                        dem an sie ergangenen Aufruf "Freiwillige 
                                        vor zur gemeinsamen uneigennützigen 
                                        Arbeitshilfe am Friedhofsbau" freudig 
                                        folgten. In unermüdlicher körperlicher 
                                        Arbeitshilfe in freier Zeit und auch durch 
                                        finanzielle Unterstützung wurde der 
                                        wahre Sozialismus der Tat und die Erfüllung 
                                        des nationalsozialistischen Grundsatzes: 
                                        Gemeinnutz geht vor Eigennutz verwirklicht." 
                                        So ist es in der Eröffnungsurkunde 
                                        vom 1. Dezember 1935 mit den Unterschriften 
                                        des Gemeindevorstands zu lesen. Den Eingang 
                                        des Friedhofes bildete eine Feldsteinmauer, 
                                        die Steine waren überwiegend hiesige 
                                        Findlinge. Daneben befindet sich das schlichte 
                                        Verwaltungsgebäude. Im August 1935 
                                        war die Kapelle im Rohbau gerichtet. Die 
                                        von der Kirchengemeinde Birkenwerder gestiftete 
                                        Glocke mit der Inschrift verkündete: 
                                        "Ich danke allen Helfern". Heute 
                                        gibt es etwa 5.000 Grabstätten auf 
                                        dem Waldfriedhof, der mit seiner andächtigen 
                                        Ruhe und würdevollen Gestaltung zu 
                                        den bemerkenswerten Orten in Birkenwerder 
                                        gehört. |  |