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Das
Logenhaus in Birkenwerder wurde
nach der Wende zurückgegeben
an die Freimauerer und ist heute
ein Kindergarten
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Logenmeister
Paul Schmitz
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Wappen
der Johannis-Loge Kurfürstin
Henriette aus Birkenwerder
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Anlässlich des Rathausfestes bot
die Johannisloge "Kurfürstin
Luise Henriette" (KLH) etwas ganz
Besonderes. Eine Ausstellung im August
2009 im Rathaus informierte über
die Freimaurerei im Allgemeinen aber auch
über das Logenleben in Birkenwerder.
Am 15. Dezember 1898 beschlossen zehn
Freimaurer, die zu dieser Zeit verschiedenen
Logen angehörten in Birkenwerder
eine neue Loge zu gründen. Bereits
zwei Jahre später war die erforderliche
Genehmigung der großen Landesloge
eingeholt, ein Grundstück mit Haus
beschafft und eingerichtet, und am 7.
November 1900 wurde die KLH gegründet.
Viele berühmte Bürger aus Birkenwerder
waren deren Mitglieder. Unter anderen
auch Carl Iden, der Baumeister des Rathauses.
Die Mitgliederzahl wuchs bis 1928 auf
rund 100 Personen. Dann jedoch wurde das
Leben aller Freimaurerlogen infolge der
politischen Hetze und der immer brutaler
werdenden nationalsozialistischen Politik
ständig schwerer, bis schließlich
1935 die gesamte Freimaurerei in Deutschland
verboten wurde und auch die Loge in Birkenwerder
am 18. Juli 1935 ihre Auflösung beschloß.
1946 wurde in der amerikanischen Zone
in Berlin das Logenleben wieder reaktiviert.
Nach der Wende entstand der Verein "Johannisloge
Kurfürstin Louise Henriette zu Birkenwerder"
1992 mit dem Ziel, das Logenleben dort
wieder zu reaktivieren. Das reguläre
Logenleben findet in Dahlem statt. Im
Jahre 2000 fand die erste Zusammenkunft
im alten Logenhaus in Birkenwerder, heute
trifft man sich zweimal im Jahr dort.
Der Logenmeister ist heute Paul Schmitz.
Die Freimaurerei wurde seit dem 18. Jahrhundert
immer wieder mit Verdächtigungen
vielfältiger Art bedacht und oft
verfolgt. Eigentlich gibt es heute keine
Geheimnisse mehr darüber und die
Liste berühmter Mitglieder ist lang
und reicht von Königen, Politikern,
Künstlern und Schriftstellern bis
zu Privatpersonen, die sich den Zielen
zur Achtung der Menschenwürde, der
Toleranz, Hilfsbereitschaft, Brüderlichkeit
und der freien Entfaltung der Persönlichkeit
verpflichtet fühlten und fühlen.
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