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Birkenwerders
Einwohner sind davon überzeugt, dass
sie das stattlichste und schönste
Rathaus im gesamten nördlichen Randgebiet
Berlins besitzen und so feiern sie den
Geburtstag des neubarocken Gemäuers
mit seinen ausladenden Freitreppen und
großen Portalen alljährlich
im August. Dafür werden Hof und Fassade
geschmückt, der Bürgermeister
lädt zum Rundgang und das Geschichtsstübchen
er-laubt tiefe Einblicke in das Werden
der Gemeinde. Wer sich dem An-lass gemäß
diesen oder jenen Schluck und obendrein
ein paar Leckerbissen genehmigt, tut nicht
nur sich selbst Gutes, sondern auch der
weiteren Ortsgestaltung, der ein Teil
des Erlöses zu Gute kommt. Zu verdanken
ist der imposante Bau den vehementen Forderungen
der Birkenwerderaner nach einer Apotheke
in kostenfreien Räumen. Da die Gemeinde
sowieso neue Verwaltungsräume brauchte,
genehmigte sie ein großzügiges
Rathaus, das neben Ratskeller, Standesamt,
Polizei, Steuerbüro und vielem anderen
ausreichenden Platz für den "Pillendreher"
vorsah. Ehe aber der Berliner Regierungsbaumeister
Schmidt den Plan oberhalb des ehemaligen
"Postlochs" verwirklichte, hatte
der Apotheker schon längst andere
Räume bezogen. So nutzte man den
Raum für Büros, Wohnungen und
vorübergehend sogar für eine
Schulklasse.
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