|  |  „Einmal Musiker, immer Musiker –  auch wenn sich das Leben mal quer stellt.“ Marc Lindig aus Groß  Machnow spricht aus eigener Erfahrung und sieht sich mit vielen  anderen Musikern in einem Boot. Musik, so wissen sie, ist nicht nur  eine besondere Ausdrucksmöglichkeit. Sie fasziniert auch, weil sie  keine sozialen Schranken kennt. Wer sich zum Spielen auf einer Bühne  trifft, der muss einfach nur gut genug sein – ob nun Rechtsanwalt  oder Baggerfahrer, Verkehrspolizist oder Freiberufler, Student oder  Azubi. Das alles spielt in einem Musikerleben keine Rolle.
 
                                        
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                                          | Noten spielen für Lindig eine wichtige  Rolle. |  Den Weg in diese Welt ebnete sich der  ausgebildete Zimmermann, als er sich an der  Hanns-Eisler-Musikhochschule für ein Gitarrenstudium einschrieb.  Später spielte er als Berufsmusiker in vielen Bands, machte  Tanzmusik, trat in Big Bands, Pop-, Tanz- und sogar Country-Bands  auf. Aber seine besondere Liebe galt und gilt der Fusion Music, wie  der Jazz-Rock auch genannt wird. In diesem Genre sind auch seine  eigenen Projekte und Kompositionen zu Hause. „Ich hatte immer vor  Augen, mein eigenes Ding zu machen“, kommentiert er das und liefert  damit zugleich auch den Grund, warum er heute in Groß Machnow  heimisch ist. „Ich wollte nicht mehr in der Stadt wohnen. Ich  wollte meine Ruhe haben.“ Auch da macht er „sein Ding“. Allerdings lief längst nicht alles so  glatt wie erhofft. Es gibt zahllose, oft sehr talentierte Musiker,  die von ihrem Beruf kaum leben können. Und so schuf sich Marc Lindig  schon in Berlin ein weiteres Standbein. Er ließ sich zum Finanz- und  Versicherungsmakler ausbilden und saß plötzlich vor einem Berg von  Zahlen und Paragraphen. Er machte und macht die Sache gut, das  bestätigen seine Kunden. Aber auf den Leib geschneidert ist ihm das  nicht. „Ich komme einfach nicht los von der Musik“, stellt er  fest und zog in Groß Machnow daraus seine Konsequenz: Er gründete  eine Gitarrenschule. Auch wenn das mit dem Leben eines aktiven  Musikers nicht vergleichbar ist, so spielten doch wieder Instrumente  und Noten eine wichtige Rolle in seinem Leben. „Studiert habe ich  E-Gitarre und im Nebenfach klassische Gitarre.“ In seinem  Musikschulleben haben sich die Dinge nun gedreht. „Ich unterrichte  fast ausschließlich klassische Gitarre.“ Aber das findet er auch  richtig: „Ich denke, dass man immer bei den Wurzeln beginnen sollte  – so wie auch jeder Keyboarder erst einmal Klavierspielen lernen  sollte. So, wie ich es auch bei meinen Kindern halte.“  Dass sich Lindig in seiner Umgebung  bereits einen Namen gemacht hat, zeigen nicht nur die Schülerzahlen.  Marc Lindig tritt auch in der Öffentlichkeit auf. So hat ihn der  Ambulante Hospizdienst Chronos gebeten, einen Vortrag in der Kapelle  des Rangsdorfer musikalisch zu umrahmen. Das komplizierte Thema „Wie  ist das mit dem Sterben?“ verlangt eine einfühlsame Musik. Marc  Lindig: „Ich werde wohl mit einer Schülerin gemeinsam auftreten.“  Im Repertoire: ein Grazioso des Gitarristen und Komponisten Mauro  Giuliani, der vor rund 200 Jahren in Italien lebte. Mehr zu Marc  Lindig:  www.gitarrenschule-rangsdorf.de 
   
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