Fürstenwalde Spree
 
  10.000 Jahre Erd-, Ur- & Stadtgeschichte  
     
 
 

Ein Rundgang durch das neue Museum

 
 
Der Leiter des Muesums Guido Strohfeldt hat bei der Neugestaltung des Hauses tatkräftig mit angepackt

Am Wochenende vom 11. bis 13. Mai 2007 wurde in Fürstenwalde das Museumsfest gefeiert. Grund war die feierliche Eröffnung des neuen Museums Fürstenwalde in der ehemaligen Domschule. Ministerpräsident Matthias Platzeck hielt die Begrüßungsrede und der Bürgermeister überreichte den Schlüssel an den Museumsleiter Guido Strohfeldt. Die Besucher hatten Gelegenheit, zahlreiche Randveranstaltungen und natürlich das Museum, selbst zu besuchen. Gut einen Monat später wollten wir wissen, was hier eigentlich so besonders ist. Bei unserem Besuch sind wir wie viele andere Besucher begeistert. Ein kleiner Rundgang: Im Erdgeschoss erfahren wir erst einmal etwas über das Gebäude in dem sich das Museum jetzt befindet. Es handelt sich um das ehemalige Gebäude der Domschule, die aus dem Jahr 1845 stammt. Weiter geht es in eine kleine Ausstellung, die Werke eines berühmten Fürstenwalders zeigt: Gerhard Goßmann. Die Galerie wird jährlich ihre Ausstellungen zum Schaffen des Fürstenwalder Grafikers und Malers wechseln. Die Treppe hinauf beginnt der eigentliche Rundgang durch die umfangreich aufgearbeitete Geschichte. Der erste Raum befasst sich mit der Ur- und Frühgeschichte. Im nächsten Raum wartet ein Höhepunkt: der 1959 entdeckte Fürstenwalder Talerschatz. Er gilt als größter Talerfund aus der Zeit des 30-jährigen Krieges. Der nächste Raum beherbergt unter anderem das Biedermeierzimmer und die Anfänge der Industrialisierung. Beim Rundgang fallen uns lebensgroße Pappfiguren auf und wir fragen die Museumsmitarbeiterin Barbara Oldach was sie zu bedeuten haben. "Es handelt sich hier um Personen, die einen Bezug zu Fürstenwalde und dieser Zeit haben. Sie sollen die Besucher durch die Ausstellung begleiten und das Leben der Bürger zeigen", erklärt Barbara Oldach. Im nächsten Raum ist die Zeit der Industrialisierung Thema. Zahlreiche Unternehmen, die über die Stadtgrenzen hinaus bekannt waren, hatten in Fürstenwalde ihren Sitz: die Frima Pintsch, eine Außenstelle der Schultheiss Brauerei, die Ofenkachelfabriken und viele mehr. Hier sind sogar die Firmenkataloge ausgestellt. "Natürlich handelt es sich hier nicht um die Orginale - die befinden sich in unserem Archiv", klärt uns die nette Mitarbeiterin auf. Wir gehen weiter und finden uns im 20. Jahrhundert wieder. Dort sind Stücke aus den Weltkriegen sowie aus DDR-Zeiten zu sehen. "In fast allen Raum haben wir jetzt Hörstationen, die den Besuchern interessante Fakten wiedergeben. Was aber in diesem Raum so besonders ist, ist der Touchscreen-Monitor an dem man sich Zeitzeugenberichte anschauen kann". Es handelt sich zum einen um einen ehemaligen Häftling des wenig bekannten Fürstenwalder Konzentrationslagers - einer Außenstelle des KZs Sachsenhausen. Zum anderen erzählt ein ehemaliger Insasse des Internierungslager Fürstenwalde interessante Dinge. Der letzte Raum beherbergt zur Zeit Ideenbücher des Gestalters Kurt Ranger, Bilder von den Renovierungsarbeiten und verschiedene Raum-Modelle. Dieser Raum ist Sonderausstellungsraum der in regelmäßigen Abständen sein Thema wechseln wird. Noch etwas Interessantes. Bei den rund 1,4 Millionen teueren Sanierungsarbeiten, wurde der mittelalterliche Keller entdeckt und freigelegt. Er ist unter strengen Auflagen, in Teilen zu besichtigen. Im Keller ist unter anderem eine der größten Geschiebesammlungen des Ingenieurs Walter Bennhold zu sehen. Wieder im Erdgeschoss, schauen wir noch einmal in den Museumsshop in dem das Buch von Gerhard Goßmann "Geboren 1912" oder anschauliches Prospektmaterial erhältlich sind. Besuchen auch Sie einmal das Museum Fürstenwalde und lassen sie sich vom Umfang der Austellung begeistern. Ein Tipp von uns: nehmen Sie sich ausreichend Zeit!

 

 
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