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Blick
ins Mausoleum, direkt neben
der Kirche in Fredersdorf
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Wer durch Fredersdorf fährt, dem
fällt neben der Kirche ein Rundbau
auf, der schnell als einfache Totenhalle
übergangen wird. Dabei handelt es
sich um ein richtiges Mausoleum, das vom
Grafen Carl Ernst George von Podewils
1780 erbaut wurde. Hier steht auch der
Sarkophag des preußischen Kriegsministers
Heinrich Graf von Podewils, genannt "der
Fürsichtige", der 1749 das Gut
Fredersdorf mit Vogelsdorf und Bollensdorf
erwarb.
Heinrich Graf von Podewils wurde am 3.
Oktober 1695 in Suckow (Pommern) geboren.
Ab 1720 gehörte er als Geheimer Kriegsrat
dem preußischen Generalkriegskommissariat
an. Podewils erwarb sich schnell das Vertrauen
des Königs Friedrich Wilhelm I.,
der ihn 1722 zum Geheimen Finanzrat im
Generaldirektorium ernannte und ihn mit
diversen diplomatischen Missionen betraute.
Unter Friedrich II. wurde Podewils Geheimer
Kriegs- und Kabinettsminister und als
solcher auch für die Außenpolitik
Preußens zuständig. 1741 in
den Grafenstand erhoben, leitete er die
Friedensverhandlungen mit Österreich
und Sachsen. Podewils versucht den König
immer wieder von Feldzügen abzuhalten
- oft ohne Erfolg. Podewils
galt als sehr vorsichtig in der Politik
und wurde deshalb von seinen Feinden als
"Angsthuhn" verspottet. Podewils
starb am 29. Juli 1760 in Magdeburg. Friedrich
II. beklagte seinen Tod, als den eines
Ministers, "dessen Hingebung und
Eifer für meine Interessen beständig
meinem Andenken empfohlen bleiben werden;
der Verlust, der mich in der Person eines
so würdigen und treuen Dieners trifft,
wird mir stets eine traurige Erinnerung
sein."
In Berlin-Mitte erinnert heute eine Gedenktafel
in der Klosterstraße 68 an das Wirken
des preußischen Ministers.
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